Globalisierung und Liberalisierung charakterisieren die Weltwirtschaft im ausgehenden 20. Jahrhundert. Der Zug zur weltweiten Zusammenarbeit wird u.a. mit der Schaffung sogenannter Wirtschaftsgrossräume deutlich. In Nodramerika ist die NAFTA North American Free Trade Association mit den USA, Canada und Mexico als Hauptträger entstanden. Im Fernen Osten ist die APEC Asia Pacific Economic Community im Aufbau inbegriffen, mit den USA, China, Japan und Australien als Hauptträger innerhalb einer 18-Völker-Gemeinschaft. In Europa ist, ausgehend von den Römer Verträgen von 1957, aus der ursprünglichen 6er die 12er und wahrscheinlich sehr bald die 16er Gemeinschaft entstanden, zusammengefasst in der EU, der Europäischen Union. Schliesslich manifestiert auch die Entwicklung des GATT, des General Agreement on Tariffs and Trade zur WTO, zur World Trade Organisation den weltweiten Zug zum Denken in Wirtschaftsgrossräumen.
Es ist Ziel der Sommerakademie vom 14. bis 21. juristischen und nicht zuletzt die ökonomischen Probleme in ihrem interdisziplinären Zusammenhang darzustellen, welche sich beim Zusammenschluss an sich selbstständiger Nationalstaaten ergeben. Die Sommerakademie soll den Teilnehmern bewusst machen, dass die Lösung staatsrechtlicher und wirtschaftlicher Probleme nur erreichbar ist, wenn weit über das Ökonomische hinausreichende, im Gesellschaftlichen wurzelnden Grundfragen bewältigt werden können. Die nachfolgende Übersicht über die Zusammensetzung der Dozentenschaft spricht für sich selbst und verdeutlicht den interdisziplinären Charakter des Akademiethemas.
Leitung:
Prof. Dr. Ernst Kilgus, Ordinarius für Betriebswirtschaftslehre und Direktor des Instituts für schweizersches Bankwesen der Universität Zürich
Codozentinnen und Codozenten:
Prof. Dr. Wener Weber, em. Ordinarius für Literaturkritik, Universität Zürich
Prof. Dr. Ing. Max Berchtold, em. Ordinarius für Ingenieurwissenschaften, ETH Zürich
Prof. Walter Haller, Europa Institut an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Zürich
Prof. Daniel Thürer, Europa Institut an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Zürich
Prof. Roger Zäch, Europa Institut an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Zürich
Prof. Dr. Albert Hauser, em. Ordinarius für Wirtschaftsgeschichte, ETH Zürich
Prof. Dr. Christine Hirszowicz, Extraordinaria für Betriebswirtschaftslehre, Universität Zürich
Dr. iur. Matthias Kummer, Direktor der Wirtschaftsförderung Zürich
Prof. Dr. iur. Arthur Meier-Hayoz, Ordinarius für Zivilgesetzbuch, Handelsrecht und Mitvertretung des Obligationenrechts, Universität Zürich
Prof. Dr. Hans Heinrich-Schmid, Ordinarius für alttestamentliche Wissenschaft und allgemeine Religionsgeschichte; derzeit Rektor der Universität Zürich
Teilnehmer:
Studienstiftler und Hochqualifizierte, von einem Professor empfohlene Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit einem akademischen Abschluss (Diplom, Lizentiat) und ausgeprägten akademischen Interessen. Die Studienrichtung ist unerheblich, doch ist ein Interesse an ökonomischen und juristischen Fragen unabdingbare Voraussetzung. Die Akademie richtet sich an Teilnehmerinnen und Teilnehmer, welche sich über die von ihnen gewählte Studienrichtung hinaus für den Komplex “Gesellschaft, Staat, Recht, Wirtschaft und Politik” interessieren.
Literatur:
Die Pflichtlektüre wird erst im Frühjahr 1995 bekannt gegeben und den Teilnehmern teilweise zugestellt (Bücher, Verträge, ausgewählte Texte, etc.)