In den Erfahrungswissenschaften geht es um die Beschreibung, erklärung und Viraussage realen Geschehens. Die Physik gilt dabei als Musterbeispiel einer exakten Naturwissenschaft. Aber auch in ihr gibt es immer wieder unprüfbare Vermutungen, umfangreiche Theorien, die sich auf nur wenige Beobachtungsdten stützen, und ähnliches.
Die Parapsycholgie widmet sich in erster Linie zwei Gruppen anomaler Phänomene: der aussersinnlichen Wahrnehmung und der Psychokinese. Dabei greift sie oft auf Begriffe und Vorstellungen der Physik, insbesondere der Quantenphysik zurück, etwa auf nicht-lokale Wechselwirkungen, Ganzheitsansätze, quantenmechanischen Messprozess, Einflüsse des Bewusstseins usw.
In der Akademie sollen Physik und Parapsychologie kritisch betrachtet werden. Hierzu wird die moderne Anomalienforschung vorgestellt, werden ihre empirischen und analytischen Methoden beschrieben und mit denen der Physik verglichen. Beide Gebiete sollen nach wissenschaftstheoretischen Gesichtspunkten beurteilt werden: Welche Anforderungen muss gute Wissenschaft genügen. Wo geht die Grenze wissenschaftlicher Rationalität durch beide Disziplinen? aber auch vermutete inhaltliche Beziehungen zwischen Physik und Parapsychologie sollen diskutiert werden.
Leitung:
Prof. Dr. Jürgen Audretsch, Fakultät für Physik, Universität Konstanz
Dr. Dr. Walter von Lucadou, Leiter der Parapsychologischen Beratungsstelle, Freiburg/Br.
Prof. Dr. Dr. Gerhard Vollmer, Seminar für Philosophie, Technische Universität Braunschweig
Teilnahme:
Studierende aller Fachrichtungen und Semester
Literatur:
Ein Reader wird im Laufe des Monats Juni 2000 abgegeben. Erwartet wird die Bereitschaft, ein Referat zu übernehmen.