Es sei das Wesen des Menschen “Als wesentlich genommen zu werden”, befand Martin Heidegger in seinem Brief “Über den Humanismus” (1946). Ihm zur Seite steht der Vortrag, den Karl Jaspers unter dem Titel “Über Bedingungen und Möglichkeiten eines neuen Humanismus” 1949 in Genf gehalten hat. Die Diskussion über Peter Sloterdijks Basler-Elmauer-Rede “Regeln für den Menschenpark” von 1999 hat die Humanismus-Debatte der unmittelbaren Nachkrigeszeit am Ende eines Jahrhunderts anti-kultureller Politik dramatisch aktualisiert. Dieses Seminar will durch genaue Textanalyse die Möglichkeiten zu einem fundierten Gespräch über die Krise des Humanismus im 20. Jahrhundert und seine heutigen Perspektiven schaffen. Es wird zu fragen sein, ob die anthropozentrischen Denkbilder des klassischen Humanismus weiterhin die globalen Problemhorizonte angemessen erfassen und wie sie gegebenenfalls weiterentwickelt werden können.
Leitung:
Prof. Dr. Rüdiger Görner, Director of Institute of Germanic Studies, University of London and Director of German Studie Aston University Birmingham
Dr. Suzanne Kirkbright, Aston University Birmingham
Dr. Kay Schuller, Durham University
Prof. Dr. Elisabeth Bronfen, Englisches Seminar, Universität Zürich
Frank Geerk, Schriftsteller, Basel
Teilnahme:
Studierende aller Fachrichtungen