Sokrates verstand seine Art und Weise der philosophischen Unterredung als Hebammenkunst, als Hilfe zum Selberdenken. Kant erklärte des Öfteren, er wolle keine spezifische Philosophie, sondern das Philosophieren lehren. Für eine Vielzahl von Menschen indessen bedeutet heute eine philosophische Auseinandersetzung lediglich die rezeptive Begegnung mit der Gedankenwelt eines zum Klassiker gewordenen Philosophen oder eines zeitgenössischen Denkers. In dieser Sommerakademie soll nun ausdrücklich das Selberdenken im Vordergrund stehen. Was genau tue ich, wenn ich denke? Gibt es unterschiedliche Weisen des Denkens? Inwiefern lässt sich das Denken überhaupt methodisch anleiten? Ziel ist es, unter anderem das Bestimmen von Begriffen, das Entwickeln von Ideen, das Argumentieren, aber auch die Kunst des Sokratischen Gesprächs, d.h. das Denken insgesamt zu üben.
Leitung:
PD Dr. Urs Thurnherr, Philosophisches Seminar, Universität Basel
Dr. Annemarie Pieper Philosophisches Seminar, Universität Basel
Dr. Hans-Joachim Werner, Institut für Philosophie, Theologie und Hodegetik, Pädagogische Hochschule Karlsruhe
Arbeitssprache: Deutsch
Teilnahme: Studierende aller Fachrichtungen einschließlich Doktoranden jedoch keine Philosophinnen und Philosophen
Literatur: Annemarie Pieper „Selber denken. Anstiftung zum Philosophieren“ Leipzig (Reclam) 1997. Ein Reader zur Vorbereitung wird im Juni 2003 verschickt.