Seit ihrer neu gewonnenen Unabhängigkeit haben Estland, Lettland und Litauen eine rasante Entwicklung durchgemacht. Sowohl auf wirtschaftlicher Ebene als auch hinsichtlich ihres Selbstverständnisses als demokratische Republiken hat sich in den vergangenen rund 15 Jahren ein erheblicher Wandel vollzogen. Die Hauptstädte ertrinken fast im gegenwärtigen Bauboom, die Mitgliedschaft in EU und NATO seit Mai 2004 gibt Stabilität und erhöht das Sicherheitsempfinden Richtung Osten.
Und doch haben alle drei Länder noch einen langen Weg vor sich, bis sie in der europäischen Staatengemeinschaft der traditionellen Demokratien gesellschaftlich, politisch und wirtschaftlich gleichrangige Partner sind. So werden jenseits der Infrastruktur- und Wirtschaftsförderung ganze öffentliche Felder – auch das Hochschulwesen – vernachlässigt und stehen vor gravierenden Krisen, gerade mit Blick auf die zunehmende Konkurrenz mit anderen europäischen Ländern. Zudem besteht ein deutliches und wachsendes Wohlstandsgefälle zwischen Stadt und Land.
In der Betrachtung der politisch-wirtschaftlichen Entwicklung des Baltikums ist auch das Verhältnis der Schweiz zur Europäischen Union und ihren neuen Mitgliedsländern Thema der Akademie. Dabei geht es zum einen um den bilateralen Weg der Schweiz als Alternative zur EU-Mitgliedschaft und zum anderen um die Beziehungen der Schweiz zu Mittel- und Osteuropa am Beispiel der baltischen Länder. Die Sommerakademie findet in Vilnius (Litauen) statt und wird auch nach Riga sowie Ostlettland führen.
Arbeitssprachen:
Deutsch, Französisch, Englisch
Leitung:
Dr. Franziska Breuning, Gebert Rüf Stiftung, Zürich/Basel
Prof. Dr. Nicolas Hayoz, Institut für Politikwissenschaft der Universität Freiburg (CH)
Bruno Kaspar, panbaltischer Unternehmer und ehem. Generalhonorarkonsul der Schweiz in Litauen
Gastreferenten
Literatur:
Ein Reader wird vor der Sommerakademie verschickt. Vorausgesetzt wird die Bereitschaft, ein Referat zu übernehmen.
Besonderes:
Es ist ein gültiger Reisepass erforderlich. Die Flugkosten (ab Zürich oder Frankfurt) werden von der Gebert Rüf Stiftung übernommen. Die Mittagessen werden von den Teilnehmern/innen selbst bezahlt.
Ort:
Vilnius (Litauen), mit Ausflug nach Lettland