Wieso leben in der Schweiz eigentlich verschiedene Sprachgruppen friedlich miteinander? Gibt es „das“ Schweizer Modell für multikulturelle Gesellschaften? Und können Erfahrungen aus der Schweiz helfen, in Konfliktgebieten einen Grundstein für friedliches Zusammenleben zu legen?
Die Mehrzahl der kriegerischen Auseinandersetzungen findet heute nicht mehr zwischen sondern innerhalb von Staaten statt. In wiederum einer Mehrheit dieser Konflikte bilden ethnopolitische Spannungen zumindest ein verstärkendes Element. Inwiefern lassen sich nun auf institutioneller Ebene Rahmenbedingungen schaffen, die ein friedliches Miteinanderleben ermöglichen? Am Beispiel der Schweiz und anderer Länder lernen die Teilnehmenden verschiedene Instrumente kennen, welche dieses Ziel fördern sollen, sowie deren Potential und Grenzen. Im Fokus stehen insbesondere Föderalismus, Autonomie und Minderheitenschutz.
Jedoch lassen sich Erfolgsrezepte nicht einfach übertragen. Institutionen müssen dem jeweiligen Kontext entsprechen sowie lokale Akzeptanz finden, und ohne ein Minimum an Respekt und an Bereitschaft, Macht abzugeben, wird die beste Verfassung keinen Frieden schaffen können. Diese Herausforderungen, ebenso wie die Rolle sowohl der internationalen MediatorInnen, BeraterInnen und ExpertInnen als auch der Konfliktparteien sollen kritisch analysiert werden.
Sprache:
Deutsch und Französisch, vorwiegend englische Texte zur Vorbereitung. Die Teilnahme von französischsprachigen Studierenden ist erwünscht. Passives Verständnis von resp. Französisch und Deutsch sind notwendig.
Erwartet wird die Bereitschaft, ein Kurzreferat zu übernehmen.
Leitung:
Eva Schmassmann, Research Fellow, Institut für Föderalismus, Universität Freiburg i.Ue., Schweiz
Dr. Nicole Töpperwien, State Concepts, Mitglied des Schweizerischen Expertenpools für zivile Friedensförderung (EDA)
externe Fachreferentin: Prof. Lidija R. Basta Fleiner, Director of the International Reseach and Consulting Center, Institut für Föderalismus, Universität Freiburg i.Ue., Schweiz
Teilnehmende:
Studierende aller Fachrichtungen
Arbeitsweise:
Einführungsveranstaltungen mit anschliessendem Rollenspiel. Die Teilnehmenden werden anhand eines Rollenspiels das Gelernte anwenden und eine gemeinsame Grundlage für einen fiktiven multikulturellen Staat definieren, z.B. in Form einer Verfassung.
Literatur:
Ein Reader wird vorbereitet