Sonnenlicht war ein wichtiger Katalysator bei der Entstehung des Lebens auf der Erde. Von seiner grossen biologischen Bedeutung zeugt die Omnipräsenz von sogenannten zirkadianen Uhren, welche die meisten physiologischen Prozesse in Adaptation an den Tag-Nacht-Rhythmus auf der Erde regulieren. Eine bedeutsame Rolle spielte das Licht ebenfalls im symbolischen und religiösen Sinne bei der Entwicklung komplexer Gesellschaften – eine Rolle, welche sich in Mythen und Architektur widerspiegelt. Auch in modernen Technologien findet Tageslicht zahlreiche Anwendungen, etwa in der Medizin, Architektur und bei der Entwicklung nachhaltiger Energiestrategien, und es zeichnet sich ab, dass diese Anwendungen in den nächsten Jahren massiv zunehmen werden.
In der Akademie „Leben mit Licht“ sollen die Teilnehmenden das Phänomen Licht unter allen oben genannten Aspekten erforschen. Das dazu nötige Wissen wird in Fachreferaten vermittelt und in Diskussionsrunden sowie mittels praktischer Experimente vertieft. Nach einem Einblick in die physikalische Beschaffenheit von Tageslicht entdecken wir die biologischen Mechanismen, welche es in Einwirkung auf den menschlichen Organismus auslöst, sowie seine symbolische und funktionale Bedeutung in der Architektur sowohl vergangener Zeiten als auch der Gegenwart. Den Abschluss soll eine Diskussion über Licht als Energie bilden sowie über aktuelle und zukünftige Technologien zur Nutzung seines Potenzials.
Teilnehmende: Studierende aller Fachrichtungen.
Leitung:
Prof. Gerhard Auer, Prof.em. für Entwerfen, Technische Universität Braunschweig, Deutschland
Prof. Steven A. Brown, Institut für Pharmakologie und Toxikologie (Gruppe Chronobiologie and Schlafforschung), Universität Zürich, Schweiz.
Prof. Norbert Fisch, Leiter des Instituts für Gebäude und Solartechnik, Technische Universität Braunschweig, Deutschland
Prof. Patricia Paruch, Departement Physik der kondensierten Materie, Universität Genf, Schweiz.
Literatur: Den Teilnehmenden wird ein Reader zur Verfügung gestellt.