Im Zusammenhang mit Themen wie Klimawandel und Ressourcenknappheit behaupten einige, dass technische oder ökonomische Effizienzmassnahmen sowie technologische Innovationen nicht mehr ausreichen, um die Probleme zu lösen.
Seit einigen Jahren wird diskutiert, ob es nicht nötig wäre, neben Massnahmen im politisch-rechtlichen, ökonomischen und technologischen Bereich auch auf der Seite der Individuen anzusetzen. Ins Spiel gebracht worden sind entsprechende Überlegungen unter dem Titel „Suffizienz“. Individuen müssten ihre Präferenzen, Wünsche und Interessen neu überdenken und im Hinblick auf die erwähnten Probleme ihren Lebensstil neu gestalten. Im Vordergrund steht demgemäss nicht der Wunsch möglichst viel (von etwas) zu erhalten, sondern sich die Frage zu stellen, wann es genug ist, wo also beispielsweise Grenzen des Konsums liegen. Ein entsprechender Lebensstil hätte, so die erste Annahme, einerseits positive ökologische (und auch ökonomische?) Folgen und andererseits würde er – so die zweite Annahme – zu einem gelingenden Leben beitragen. Wir fragen: Stimmt das? In der Sommerakademie werden mit der Suffizienzthese einhergehende Fragen und Probleme theoretisch (aus der Sicht von Ressourcenmanagement, Ökonomie und Ethik), aber auch in Bezug auf konkrete Bereiche alltäglichen Lebens diskutiert. Ziel der Sommerakademie ist es, inhaltliche Vorstellungen eines zukünftigen Lebensstils sowie entsprechende ethische, ökologische und ökonomische Kriterien zu entwickeln und anzuwenden.
Leitung:
Prof. Dr. Markus Huppenbauer, Universität Zürich
Prof. Dr. Armin Reller, Universität Augsburg
Prof. Dr. Michael von Hauff, Technische Universität Kaiserslautern
Teilnehmende: Studierende aller Fächer und Stufen
Sprache: Deutsch
Literatur: Ein Reader wird vor der Sommerakademie zugänglich gemacht. Neuere Artikel zum Thema „Suffizienz“
Ort: Silserhof, Sils Maria (GR)