In der Schweiz waren zuerst Katholisch-Konservative und später Sozialdemokraten immer in der Opposition, aber seit 1891 (Bundesrat Zemp) bzw. seit ca. 1930 (Arbeitsfrieden) und 1959 (Zauberformel in der Regierung) konstant an der Regierung beteiligt.
Die im Rahmen des Programms „Univers Suisse“ stattfindende Sommerakademie „Le Tableau de la Suisse“ interessiert sich für die (Vor)Geschichte dieser schweizweit viel diskutierten Konkordanzdemokratie. Wir untersuchen Krisen und Konflikte, in denen sich im 19. und in der ersten Hälfte des 20. Jh. zuerst Konfessionen und Regionen, später auch soziale Klassen gegenüberstanden.
Das 1815 in die Eidgenossenschaft aufgenommene Genf bietet Anlass, die Schweizer Geschichte aus der Perspektive eines Grenzkantons zu lesen, der sich auch als eigenständige Republik versteht. Ausserdem wollen wir die Hypothese ausloten, dass das sagenumwobene Bild der alten Eidgenossenschaft ein modernes Produkt ist, das man somit nicht von der neuzeitlichen Schweiz trennen kann. Wir besuchen alte Erinnerungsorte, deren Deutung auch in modernen Konflikten wichtig und umstritten war und ist.
Langues de travail / Arbeitssprachen / Lingue: Français, Deutsch, secondo il caso anche italiano
Organisation et modération / Leitung:
• Dr. Alain Schorderet, Fondazione Svizzera degli Studi
• Nadir Weber, Historiker, Doktorand Uni Bern
Intervenants / Referenten:
• Prof. Dr. Irène Herrmann, Historienne, Univ. de Genève
• Prof. Dr. André Holenstein, Historiker, Uni Bern
• Dr. Pierre Jeanneret, Historien, ethnologue, Lausanne
• Prof. Dr. Andreas Kley, Jurist und Verfassungshistoriker, Uni Zürich
• Dr. Olivier Meuwly, auteur, historien et juriste, Lausanne
• Invités de divers partis politiques
Public visé / Teilnehmende: Etudiantes et doctorantes, toutes disciplines confondues. Studierende und Doktorierende aller Fächer.
Préparation / Vorbereitung: Es werden ein Reader und Bücher verteilt. Les participants seront appelés à faire une brève présentation pendant la semaine ou commenteront la visite d’un monument à Genève, en Argovie, en Suisse centrale ou à Berne.
Ort: Genève, Olten, Muri, Schwyz, Uri, Obwald, Bern