Jérémie Bongiovanni und Ariane Legler, zwei Geförderte der Schweizerischen Studienstiftung, haben an einem Hackathon des Forum Helveticum ein Projekt zur Förderung des Austausches zwischen den Sprachregionen lanciert. Die Auszeichnung, die sie dafür bekamen, verheisst dem Vorhaben eine nachhaltige Zukunft.
Die vierte industrielle Revolution, also die digitale Transformation, prägt unsere Gesellschaft in allen Bereichen, insbesondere in der Kommunikation. Welche Auswirkungen hat die Digitalisierung auf die Sprachkompetenzen? Wie werden die neuen Technologien die Verständigung zwischen den Sprachgemeinschaften beeinflussen? Und wie können wir diese nutzen, um die Verständigung in der Schweiz zu stärken? Anlässlich seines 50-jährigen Bestehens lud das Forum Helveticum Ende November in Zürich zu einer interdisziplinären Reflexion über diese Fragen ein.
Auf den Reflexionen einer Konferenz aufbauend, begrüsste das FH in Kooperation mit Opendata.ch rund 40 Personen aus den verschiedensten Branchen (Informatiker, Linguisten, Designer, Studenten, Verständigungsexperten etc.) zum Hackathon „Mehrsprachigkeit 4.0“. Den Teilnehmenden wurden verschiedene Herausforderungen im Zusammenhang mit Mehrsprachigkeit vorgestellt, auf die sie in multidisziplinären Gruppen innert 24 Stunden innovative Antworten erarbeiteten. Bei der Abschlusspräsentation am Samstag, 24. November 2018, wurden zehn Projekte vorgestellt. Gemeinsam mit einer Jury hat das Forum Helveticum zwei Projekte ausgewählt, die während eines halben Jahres mit einer Erstfinanzierung von CHF 2’000.-, Coaching mit Experten und Zugang zum Netzwerk des FH unterstützt werden.
Dazu gehört auch das Projekt ExCHange, das massgeblich von zwei Geförderten der Studienstiftung initiiert und konzipiert worden ist. Auslöser war die Sommerakademie „Le Tableau de la Suisse“ 2018 zum Thema „Être Suisse – Qu’est-ce que c’est?“. Jérémie Bongiovanni hat in diesem Rahmen erstmals die Idee für eine Online-Plattform entwickelt, über die sich junge Menschen im Schulalter weitgehend selbstorganisiert mit potentiellen Gastgebern kürzere oder längere Aufenthalte in anderen Sprachregionen der Schweiz organisieren können. Zusammen mit der Studienstiftlerin Ariane Legler und zwei anderen Interessierten ist die Idee im Rahmen des Hackathons weiter konkretisiert worden. Die Originalität und Dringlichkeit des Projekts sowie der Enthusiasmus seiner InitiantInnen haben die Jury von seinem Potential überzeugt, zur Verständigung zwischen den Sprachregionen der Schweiz einen nachhaltigen Beitrag leisten zu können. Jérémie und Ariane sind sehr interessiert daran, das Projekt in den nächsten Monaten auch mit Hilfe interessierter StudienstiftlerInnen weiterzutreiben und zu konkretisieren. Wir sind gespannt auf diesen Prozess und danken den beiden für ihr Engagement zugunsten des „Univers Suisse“.