Besuch des Zentrums für Demokratie Aarau und der Chocolat Frey AG
«La France devrait-elle s’inspirer de la démocratie suisse?», fragte unlängst das RTS mit Blick auf entsprechende Forderungen der Protestbewegung der «gilets jaunes». Aber gibt es denn die Schweizer Demokratie, so wie es vermeintlich die Schweizer Schokolade gibt? Leuchtet hier womöglich ein politisches Modell nach aussen etwas gar grell, das in der Innenwahrnehmung aufgehört hat, die Gemüter zu bewegen? Sind es umgekehrt just Konzepte wie die «direkte Demokratie», «Föderalismus», «Milizsystem», «Konkordanz» oder «Subsidiarität», die nach dem Hinterfragen nationaler Mythen noch unser Selbstverständnis zu prägen vermögen? Oder ist gar die Idee des Staates in den Händen seiner Bürger selbst zum Mythos geworden, der die Realität politischer Ohnmacht angesichts globaler Verstrickungen und völkerrechtlicher Verbindlichkeiten überstrahlt? Über solche Fragen wollen wir uns am Morgen des 10. Mai mit Prof. Dr. Daniel Kübler am «Zentrum für Demokratie Aarau» austauschen, das seit zehn Jahren wichtige Grundlagenforschung und Öffentlichkeitsarbeit zur demokratischen Gesellschaftsform leistet.
L’après-midi nous serons séduits par un produit non moins doux et non moins important pour la réputation du pays que la démocratie: «Chocolat Suisse Depuis 1887», est incorporé dans le logo de l’entreprise chocolatière Frey à Buchs que nous visiterons. Mais qu’y a-t il de Suisse dans un produit composé majoritairement de cacao de l’Afrique de l’Ouest et de sucre de l’Amérique du Sud? Comment se sont produits les images (et l’«image») d’une Suisse comme pays alpin de chocolat, alors que ne sont produits que 3% de la quantité mondiale par les 4000 employés de l’industrie chocolatière suisse. Et comment cette industrie arrive-t-elle à cultiver un tel image avec succès? Nous en parlerons avec Dr. Roman Rossfeld, historien de l’université de Berne et Raphael Meier, directeur du marketing et des ventes chez Chocolat Frey AG.
Volkssouveränität und Schoggi also – zwei Pfeiler des schweizerischen Selbstverständnisses, zwei prägende Elemente einer positiven Aussenwahrnehmung!? Die Veranstaltung soll den Zugang zu Fragen nach einer vermeintlichen «identité suisse» über die kritische Auseinandersetzung mit wirkmächtigen Motiven suchen, die ihre Innen- und Aussenwahrnehmung prägen – und scharfe Beobachtungen mit süssen Gaumenfreuden verbinden.
La manifestazione fa parte del programma «Univers Suisse», il cui obiettivo e di rafforzare la sensibilità per la diversità culturale, sociale e linguistica della Svizzera.
Datum: Freitag, 10. Mai 2019
Zeit: 10:00 – ca. 16:30
Arbeitssprache: Inputs auf Deutsch, Diskussionen und Gespräche wie gewohnt in allen Landessprachen
Leitung: Raphael Meyer, Verantwortlicher für «Univers Suisse» bei der Schweizerischen Studienstiftung
Referenten:
– Prof. Dr. Daniel Kübler (Direktionsmitglied Zentrum für Demokratie Aarau)
– Dr. Roman Rossfeld (Professur für Neuere Allgemeine und Schweizer Geschichte, Uni Bern)
– Raphael Meier (Leiter Marketing und Verkauf, Chocolat Frey AG)
Administration: Samira Landolt
Ort: Aarau und Buchs (AG)
Anzahl TNs: max. 25
Zielpublikum: Studierende aller Studienrichtungen
Vorbereitungsarbeiten / Unterlagen: Eine kurze Vorbereitungslektüre wird zusammen mit dem genauen Programm 10 Tage im Voraus verschickt.
Weitere Informationen:
www.zdaarau.ch
11. Aarauer Demokratietage, 28./29. März 2019
www.chocolatfrey.ch