Die Naturwissenschaften in der Schweiz haben ein Nachwuchsproblem. Zu wenige Studierende entscheiden sich für ein MINT-Fach, das heisst für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften oder Technik. Umso wichtiger ist es der Schweizerischen Studienstiftung, herausragende Studierende dieser Disziplinen sowie der Humanmedizin, der Pharmazeutik und der Life Sciences zu fördern, die sich mit Begeisterung für die Verbreitung der MINT-Fächer engagieren.
Im Jahr 2024-25 erhalten elf Studierende, die bereits Geförderte der Schweizerischen Studienstiftung sind, ein Werner Siemens Fellowship. Voraussetzung sind hervorragende akademische Leistungen und die Bereitschaft, sich für die Vermittlung und Förderung der MINT-Fachbereiche in der Gesellschaft einzusetzen. Die Studierenden erhalten neben finanzieller Unterstützung von 19’800 Franken die Möglichkeit, an Netzwerkanlässen des Werner Siemens-Programms teilzunehmen.
Die Stipendien für 2024/2025 wurden folgenden Studierenden zugesprochen:
- Flora Chiper aus Zürich (ZH), Masterstudentin in Medizin, Universität Basel
- Clara Ehrenzeller aus Gallen (SG), Masterstudentin in Humanmedizin, Università della Svizzera italiana
- Elisabeth Galantay aus Genf (GE), Masterstudentin in Medizin, Universität Genf
- Christopher Golling aus Näfels (GL), Bachelorstudent in Informatik, ETH Zürich
- Samira Künzler aus Wangen bei Olten (SO), Bachelorstudentin in Bioanalytik und Zellbiologie, Fachhochschule Nordwestschweiz
- Josephine Löhle aus Nänikon (ZH), Masterstudentin in Biomedical Engineering, ETH Zürich
- Benedikt Oeschger aus Winterthur (ZH), Bachelorstudent in Agrarwissenschaften, ETH Zürich
- Noah Roux aus Bramois (VS), Masterstudent in Hochenergiephysik, ETH Zürich
- Leif Sieben aus Greppen (LU), Masterstudent in Interdisciplinary Sciences, Chemistry and Computer Science, ETH Zürich
- Anna Stoll-Bickel aus Zürich (ZH), Masterstudentin in Mathematik, Universität Zürich und Scuola Normale Superiore (Italien)
- Danja Zengaffinen aus Zug (ZG), Masterstudentin in Life Sciences Engineering und Quantenwissenschaft und -technik, EPF Lausanne
Weitere Informationen zum Werner Siemens-Stipendium und den Geförderten:
Werner Siemens-Stipendien und Werner Siemens Stiftung
Die Stipendiatinnen und Stipendiaten 2024/2025
Flora Chiper
Zürich (ZH), Masterstudentin in Medizin, Universität Basel
Flora Chiper ist im Raum Zürich aufgewachsen, besuchte das Sportgymnasium Rämibühl und war als Eiskunstläuferin im Nationalkader aktiv. Anschliessend verfolgte sie ihren Kindheitstraum, Ärztin zu werden und absolvierte den Bachelor in Humanmedizin an der ETH Zürich – ein Studiengang, der in ihr das Feuer für Forschung und Innovation entfachte.
Derzeit studiert die 24-Jährige Humanmedizin im Master an der Universität Basel und absolviert ihre Praktika in diversen Fachbereichen mit Fokus auf den Bewegungsapparat. Zudem beschäftigt sie sich intensiv mit Forschung in der regenerativen Medizin. Ebenfalls arbeitet sie an einem Knorpelregenerations-Projekt der Harvard Medical School, um mittels Stammzellen die embryologischen Mechanismen der Knorpelentwicklung zu eruieren. Ihre Masterarbeit absolvierte sie im Tissue Engineering Lab am DBM Basel. Flora Chiper strebt eine Karriere als Surgeon Scientist an und möchte an der Translation neuer regenerativer Therapien für den Bewegungsapparat mitwirken.
Dank des Werner-Siemens-Stipendiums kann Flora Chiper diese Karriere weiterverfolgen und sich gleichzeitig weiter gesellschaftlich engagieren. Aktuell bringt sie sich als Swiss UN Youth Representative in der UNO ein. Dabei sind ihr insbesondere die Förderung von Gesundheit, Forschung und Innovation wichtig. Innerhalb der Schweizerischen Studienstiftung wirkte sie als Co-Organisatorin und Referentin an diversen Veranstaltungen mit und vertritt aktuell die Geförderten in der Bildungskommission.
Clara Ehrenzeller
St. Gallen (SG), Masterstudentin in Humanmedizin, Università della Svizzera italiana
Clara Ehrenzeller wuchs in St. Gallen auf, wo sie die bilinguale deutsch-englische Matura mit Schwerpunkt Physik und Anwendungen der Mathematik absolvierte. Währenddessen erwarb sie ebenfalls das International Baccalaureate. Anschliessend absolvierte sie den Bachelor in Medizin an der ETH Zürich. Die Hochschule wählte sie aufgrund des innovativen Studienprogramms.
Für ihren Master wechselte die 24-Jährige an die Università della Svizzera Italiana in Lugano. Das praxisbezogene Curriculum, das Lernen einer weiteren Landessprache sowie das Entdecken eines weiteren Teils der Schweizer Kultur waren treibend für diesen Entscheid. Aktuell schreibt Clara Ehrenzeller ihre Masterarbeit am Ospedale Regionale di Lugano in der Augenheilkunde und untersucht Patient:innen mit Malattia Leventinese, einer seltenen Erbkrankheit. Diese Arbeit hat ihr Interesse an der Forschung geweckt, in welcher sie nach Abschluss des Studiums weiter tätig sein will. Längerfristig strebt die St. Gallerin eine Ausbildung als Augenärztin an.
Clara Ehrenzeller ist zudem im Vorstand der Vereinigung der Schweizer Medizinstudierenden (swimsa), wo sie sich für ein zukunftsorientiertes Medizinstudium einsetzt und ihr Interesse an der Gesundheitspolitik verfolgt. Zudem ist sie Assistentin in der Curriculumsentwicklung der ETH Zürich. Das Werner Siemens-Fellowship ermöglicht es ihr, diese Engagements weiter zu intensivieren. In ihrer Freizeit geniesst sie das Velofahren und Joggen im Tessin und perfektioniert ihre Latte Art.
Elisabeth Galantay
Genf (GE), Masterstudentin in Medizin, Universität Genf
Elisabeth Galantay ist 23 Jahre alt und studiert zurzeit an der Universität Genf im 6. Jahr Medizin. Sie hat unterschiedliche Wurzeln, die über Spanien und die USA bis nach Ungarn reichen. Geboren ist sie jedoch in New York und aufgewachsen in Genf, wo sie ihre gesamte Schulzeit absolvierte.
Angetrieben von einer grossen wissenschaftlichen und kulturellen Neugier, absolvierte Elisabeth mehrere Auslandspraktika und entwickelte so ein grosses Interesse an Sprachen. Dieses Jahr geht sie für ein Forschungspraktikum in Immunologie nach Barcelona, danach für zwei Monate in der Humanitären Medizin nach Nepal und schliesslich ans Inselspital in Bern, um ihre Kenntnisse in Neurologie und Schweizerdeutsch weiterzuentwickeln.
Elisabeth ist seit Langem von den Neurowissenschaften fasziniert und engagierte sich stark für eine entsprechende Ausbildung und für die Verbreitung ihrer Erkenntnisse. Zurzeit arbeitet sie parallel zum Studium an einer Dissertation in Neuroonkologie – einem Gebiet, in dem es noch viel zu entdecken gibt. Wegen ihres Interesses für Physiologie will sie einen doppelten FMH in Innerer Medizin und Onkologie realisieren und damit Forschung, Klinik und Lehre im akademischen Umfeld verbinden. Die Wissensvermittlung steht im Zentrum ihres Engagements in diversen Projekten, die ein zentrales Element bilden, das sie in ihren weiteren Weg integrieren will.
Christopher Golling
Näfels (GL), Bachelorstudent in Informatik, ETH Zürich
Angetrieben vom Wunsch, die Phänomene der Welt zu verstehen, begann Christopher Golling nach der Matura sein Physikstudium an der ETH Zürich. Den Höhepunkt dieses Studiums stellte für ihn eine Semesterarbeit in Astrophysik dar, welche in einem renommierten Journal veröffentlicht wurde. Danach begann er einen zweiten Bachelor an der ETH Zürich, diesen in Informatik. Im Herbst 2024 wird der 22-jährige Christopher Golling nun ein Auslandsemester in Singapur absolvieren, um seinen Horizont und das internationale Netzwerk zu erweitern.
Neben dem Studium widmet sich Christopher Golling zahlreichen Projekten und sozialen Aktivitäten. Er gründete die Astronomische Jugendgruppe Glarus, durch die er sein Wissen und seine Begeisterung für die Astronomie mit Jugendlichen teilt. Im iLab der Kantonsschule Glarus unterstützt er die Schule mit fortschrittlicher Technik. Bei “6417 Fridolins Robotik”, einem Team von Lernenden, das jährlich einen Wettkampf-Roboter baut, war er von Anfang an dabei; heute ist er Mentor. Ergänzend zur modernen Technik begeistert ihn die Geschichte: Gemeinsam mit seinen Brüdern drehte er in diesem Jahr einen Dokumentarfilm über den letzten Handmaschinensticker im Toggenburg, um damit ein Stück Schweizer Kultur festzuhalten.
Christopher Golling strebt danach, Lösungen zu entwickeln, die im Zusammenspiel von Informatik, Technik und Automatisierung das Leben vieler Menschen verbessern. Seine Vision ist es, innovative Ansätze zu schaffen, die sowohl technologisch fortgeschritten als auch sozial verantwortlich sind.
Samira Künzler
Wangen bei Olten (SO), Bachelorstudentin in Bioanalytik und Zellbiologie, Fachhochschule Nordwestschweiz
Samira Künzler wollte bereits während ihrer Ausbildung als Laborantin der Fachrichtung Biologie bei F. Hoffmann-La Roche weiter in die Welt der Naturwissenschaften eintauchen und nahm so an der Wissenschaftsolympiade Biologie teil. Berufsbegleitend absolvierte sie anschliessend die Berufsmaturität und legte so den Grundstein für ihr Bachelorstudium an der Fachhochschule Nordwestschweiz im Studiengang “Bioanalytik und Zellbiologie”.
Auch während ihrem Vollzeitstudium verbindet die 22-Jährige gekonnt Theorie mit Praxis und arbeitet im Zentrallabor des Kantonsspital Baden sowie im Labor von Biologie-Professor Dr. Georg Lipps. Weiterhin schliesst sie die Ausbildung als Tutorin für Studierende der Hochschule für Life Sciences ab, um Kommilitonen fachlich zu unterstützen.
Der Erhalt des Stipendiums der Werner Siemens-Stiftung erlaubt es ihr erstmals, sich umfassend auf ihr Studium zu konzentrieren. Es wird zudem möglich, Pläne es Auslandaufenthalts zu konkretisieren, welcher Samira Künzler erlaubt, den wissenschaftlichen sowie persönlichen Horizont zu erweitern sowie wie essentielle Kontakte in internationalen Netzwerken zu knüpfen. Im Anschluss prüft sie derzeit Optionen, sich im Masterstudium in Richtung des Bereichs der Bioinformatik zu orientieren.
In Ihrer Freizeit geht Samira Künzler facettenreichen Beschäftigungen nach, darunter dem Sporttauchen auf Niveau der Rettungstaucherin, dem Motorradfahren oder dem mit weniger risikobehafteten Backen und Häkeln.
Josephine Löhle
Nänikon (ZH), Masterstudentin in Biomedical Engineering, ETH Zürich
Josephine Löhle studiert im Master Biomedical Engineering an der ETH Zürich. Die treibende Kraft für dieses Studium ist ihre Faszination für die Funktionsweise des Gehirns und die Frage, wie sich die Architektur dessen auf künstliche Intelligenz und neuronale Netzwerke übertragen lässt.
Die 23-Jährige absolvierte die neusprachliche Matura am Realgymnasium Rämibühl in Zürich und entschied sich anschliessend für einen Bachelor in Elektrotechnik und Informationstechnologie an der ETH Zürich. Dabei stand schon früh ihre Leidenschaft für den technologischen Fortschritt und die anwendungsorientierte Forschung im Vordergrund.
Neben ihrem Studium setzt sich Josephine Löhle im Vorstand des Verbands der Studierenden an der ETH Zürich (VSETH) für die Interessen ihrer Mitstudierenden ein und verfolgt das Ziel, mehr Schülerinnen für MINT-Studienfächer zu begeistern. Ebenfalls setzt sie sich im Rahmen des Science Slam Zürich für die Vermittlung wissenschaftlicher Erkenntnisse an ein breites, nicht-akademisches Publikum ein.
Im Herbst 2024 wird Josephine Löhle ihre Masterarbeit in der Gruppe des Neurowissenschaftlers Bobby Kasthuris an der University of Chicago beginnen. Dort wird sie den Zusammenhang zwischen Funktion und Struktur biologischer neuronaler Netzwerke in vitro erforschen.
Benedikt Oeschger
Winterthur (ZH), Masterstudent in Agrarwissenschaften, ETH Zürich
Benedikt Oeschger studiert Agrarwissenschaften mit der Vertiefung Nutztierwissenschaften an der ETH Zürich. Damit folgt er seiner Leidenschaft für die Landwirtschaft und seinem Interesse für das Ernährungssystem an der Schnittstelle zwischen Naturwissenschaften und Produktion im Kontext der Gesellschaft.
Durch seine Bachelorarbeit über die Pflanzenernährung in den tropischen Weidesystemen Kolumbiens sammelte er Erfahrungen in der globalen Forschungszusammenarbeit. Seine internationale Perspektive wird er im Austauschsemester an der US-amerikanischen Purdue University erweitern.
Benedikt Oeschger ist in Winterthur geboren und absolvierte dort das Wirtschaftsgymnasium Büelrain. Für seine Maturitätsarbeit, sein Abschlusszeugnis und sein Engagement wurde er mehrfach prämiert. In seiner Heimatstadt ist der 22-Jährige das jüngste Mitglied des Stadtparlaments und der Sachkommission für Soziales und Sicherheit. Vor dem Studium lernte er bei einem Venture Studio die Startup-Szene und das Unternehmertum kennen. Für die Wissensvermittlung setzt sich Benedikt Oeschger in der Jungen Naturwissenschaftlichen Gesellschaft Winterthur (youNGW) ein. Auch hat er als Co-Organisator ein zweitägiges Seminar zum Thema Wald und Holz der Schweizerischen Studienstiftung geleitet.
In seiner Freizeit ist Benedikt Oeschger polysportiv unterwegs. Er ist häufig unter Leuten oder auch im Stall bei den Tieren anzutreffen. Für die Zukunft kann er sich gut vorstellen, in der Forschung einen Beitrag zur Bewältigung der aktuell drängenden Herausforderungen innerhalb der Landwirtschaft zu leisten.
Noah Roux
Bramois (VS), Masterstudent der Hochenergiephysik, ETH Zürich
Noah Roux absolviert einen Kooperationsmaster in Hochenergiephysik. Dessen erstes Jahr findet an der ETH Zürich und dessen zweites Jahr an der École Polytechnique in Paris statt. Der 23-Jährige interessiert sich für die Phänomenologie an der Schnittstelle zwischen theoretischer und experimenteller Physik.
Noah Roux erhielt seine Matura am Lycée-Collège des Creusets in Sion (VS) und nahm in seinem letzten Maturajahr an der Schweizer Physik-Olympiade teil. Dabei qualifizierte er sich dafür, die Schweiz während der europäischen Physik-Olympiade in Riga zu vertreten. Mit dieser Erfahrung engagiert sich Noah als ehrenamtlicher Mitarbeiter und ist nun für die Redaktion der Aufgaben des nationalen Wettbewerbs zuständig. Mit spannenden Fragen kann er so seine Leidenschaft weitergeben. Nach seiner Matura studierte Noah Roux Physik an der ETH Zürich. Mit seiner grossen Leidenschaft für Teilchenphysik hat er während seines Bachelors ein Sommerpraktikum am CERN absolviert und arbeitet derzeit an seiner Masterarbeit über Neutrinos, die massenhaft emittierten Teilchen bei der Sternenexplosion, den Supernovas.
Angeregt durch das Entdeckungspotenzial in der Erforschung von Neutrinos, hat er sich entschieden, seinen Master um ein Semester zu verlängern, um seine Forschung zu vertiefen. Danach strebt Noah ein Doktorat an und bereitet sich so auf eine akademische Laufbahn vor. Zusätzlich zu seinem Studium und seinem ehrenamtlichen Engagement betätigt sich Noah Roux im Geräteturnen und lernt die japanische Sprache.
Leif Sieben
Greppen (LU), Masterstudent in Interdisciplinary Sciences, Chemistry and Computer Science, ETH Zürich
Leif Sieben studiert im vierten Jahr Interdisziplinäre Naturwissenschaften an der ETH Zürich. Ein Studiengang, der es Studierenden ermöglicht, Vorlesungen aus mehreren Departments zu besuchen. Der 21-Jährige hat sich in seinem Bachelor insbesondere mit der Chemie und Biologie auseinandergesetzt, legt aber für seinen Master das Augenmerk auch vermehrt auf rechnergestützte Ansätze in diesen Fächern. Das Werner-Siemens-Stipendium ermöglicht es Leif Sieben ab Oktober 2024 seine Masterarbeit am Massachusetts Institute of Technology (MIT) zu beginnen, wo er an KI-basierten Methoden forschen wird, um neue Antibiotika gegen resistente Bakterien zu entwickeln.
Die interdisziplinäre Forschung ist Leif Sieben ein grosses Anliegen, was sich auch in seiner Forschung zu diversen Themen widerspiegelt, darunter Kernfusion, Treibhausgasdetektoren oder einer KI, die den Geruch eines Moleküls vorhersagt. In seiner Freizeit schreibt er zwei Kolumnen zur Philosophie der Wissenschaft in verschiedenen Studierendenzeitungen der ETH und ist Research Fellow des sicherheitspolitischen Think-Tanks EPIS, wo er sich damit beschäftigt, wie aktuelle Forschung in Zukunft für biologische Kriegsführung missbraucht werden könnte.
Aufgewachsen ist Leif im idyllischen Greppen bei Luzern. Als Jugendlicher nahm er mit seiner Maturaarbeit über den buddhistischen Philosophen Nagarjuna am Wettbewerb Schweizer Jugend forscht teil. Ausgleich findet Leif bei einer guten Lektüre, beim Klavierspiel oder im Ausdauersport.
Anna Stoll-Bickel
Zürich (ZH), Master in Mathematik, Universität Zürich und Scuola Normale Superiore (Italien)
Trotz Abschluss der Matura mit altsprachlichem Profil zeigte sich Anna Stoll-Bickel schon früh interessiert an Naturwissenschaften, was sich unter anderem darin widerspiegelt, dass sie an der International Genetically Engineered Machine Competition (iGEM) teilnahm, wo ihr Team für die Entwicklung einer Alternative zu synthetischen Pestiziden ausgezeichnet wurde. Dieses Interesse mündete in einem Studium in Biologie und Mathematik an der Universität Zürich, welches sie 2023 abschloss. Derzeit studiert die 24-Jährige im Master Mathematik an der Universität Zürich und an der Scuola Normale Superiore in Pisa, Italien.
In- und ausserhalb des Studiums liegt Anna Stoll-Bickel das Recht auf Chancengleichheit sehr am Herzen. Als Vorstandsmitglied des Fachvereins für Mathematik an ihrer Universität hat sie ein Projekt ins Leben gerufen, das den Zugang zu Lehrmitteln vereinfacht und darauf abzielt, Bildungsbarrieren abzubauen. Zusätzlich hat sie gemeinsam mit Studentinnen der Zürcher Hochschule der Künste ein Videoprojekt realisiert, welches junge Menschen für ein Mathematikstudium begeistern soll.
Ihr derzeitiger Aufenthalt an der Scuola Normale Superiore in Pisa ermöglicht Anna Stoll-Bickel, sich in neue Forschungsgebiete zu vertiefen, und insbesondere ihrer Leidenschaft für die Stochastik und Dynamische Systeme nachzugehen. Ihre Masterarbeit plant sie in diesen Gebieten anzusiedeln und mit angewandten Problemen zu verbinden.
Danja Zengaffinen
Zug (ZG), Masterstudentin in Life Sciences Engineering und Quantenwissenschaft und -technik, EPF Lausanne
Danja Zengaffinen aus Zug (ZG) studiert Life Sciences Engineering im Master an der EPF Lausanne, wo sie im selben Studienfach bereits ihren Bachelor abgeschlossen hat. Neu ist im Master ihr Nebenfach Quantum Engineering. Danja Zengaffinens wissenschaftliches Interesse gilt allem, was kleiner als ein Nanometer ist, um damit an modernen Lösungen für langewährende Probleme unserer Zeit zu forschen. An ihrem Studium schätzt sie die Interdisziplinarität.
Im Rahmen der Wissenschaftsförderung der EPFL unterrichtet die 24-Jährige in Summer Schools Jugendliche im Programmieren und leitet «Coding Clubs for Girls» für 11- bis 15-jährige Mädchen. Bei diesen schätzt sie insbesondere die eins-zu-eins-Betreuung besonders motivierter Schülerinnen. Früher hat sie selbst bei «Girls @ Science» von Schweizer Jugend forscht teilgenommen und will nun jungen Menschen mit ihrem Engagement dieselben Chancen bieten.
Das Werner-Siemens-Stipendium ermöglicht es Danja Zengaffinen, neben dem intensiven Studium weiterhin ihren zahlreichen ehrenamtlichen Engagements nachzugehen, darunter speziell der Wissenschaftsförderung. Nach Abschluss des Studiums will sie ihren Plan vertiefen, ihre Disziplinen Life Sciences Engineering und Quantum Engineering zu verbinden und ihrer Leidenschaft nachzugehen, neue Technologien für die Gesundheit der Menschen zu entwickeln.
Über die Schweizerische Studienstiftung
Die Schweizerische Studienstiftung fördert interessierte, engagierte und leistungsstarke Studierende. Politisch neutral und unabhängig setzt sie sich dafür ein, dass junge Menschen die besten Voraussetzungen erhalten, ihren Wissensdurst zu stillen, neue Ideen zu entwickeln und ihren Platz in der Gesellschaft auszufüllen. Die ins Förderprogramm aufgenommenen Studierenden erhalten Zugang zu interdisziplinären Bildungsangeboten, individueller Beratung, finanzieller Unterstützung sowie vielfältigen Vernetzungsmöglichkeiten.
Medienkontakt
Marco Büsch, Schweizerische Studienstiftung
E-Mail: marco.buesch@studienstiftung.ch
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