Zum siebten Mal verleiht die Schweizerische Studienstiftung in Zusammenarbeit mit der Bärbel und Paul Geissbühler Stiftung Exzellenzstipendien an herausragende Studierende der MINT-Disziplinen (einschliesslich Humanmedizin).
Diese Stipendien kommen ausgewählten Geförderten der Schweizerischen Studienstiftung zugute, die hervorragende akademische Leistungen vorweisen und das Potenzial zu einer brillanten Zukunft haben, aber über zu wenig Mittel zur Studienfinanzierung verfügen und andere Unterstützungsmöglichkeiten durch die Eltern oder über kantonale Stipendienstellen bereits ausgeschöpft haben. Dieses Stipendienprogramm wird seit 2018 durch die Bärbel und Paul Geissbühler Stiftung finanziert.
Die Stipendien für 2024/2025 wurden den folgenden Studentinnen und Studenten gewährt:
- Luzia Bühlmann aus Romanshorn (TG), Masterstudentin in Humanmedizin, Università della Svizzera Italiana
- Basil Burri aus Langenthal (BE), Bachelorstudent in Biologie, Universität Zürich
- Nicola Irmiger aus Chur (GR), Masterstudent in Robotics, Systems and Control, ETH Zürich
- Maud Steinbach aus Maur (ZH), Passerelle Medizin (Bachelor/Master), Universität Lausanne
- Beatrice Stocker aus São Paulo (BR), Masterstudentin in Humanmedizin, Universität Zürich
- Frédéric Urech aus dem Thurgau, Masterstudent in Informatik, Stanford University
- Lucie Vonlanthen aus Le Mouret (FR), Masterstudentin in Medizin, Universität Bern
- Raphael Zumbrunn aus Adelboden (BE), Bachelorstudent in Interdisziplinären Naturwissenschaften, ETH Zürich
- Aleksandar Žužul aus Kroatien, Bachelorstudentin in Humanmedizin, Universität Zürich
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Die Stipendiatinnen und Stipendiaten 2024/2025
Luzia Bühlmann
Romanshorn (TG), Master Humanmedizin, Università della Svizzera Italiana
Luzia Bühlmann studiert derzeit im Master Humanmedizin an der Università della Svizzera italiana (USI) in Lugano. Nebst den Naturwissenschaften begeistert sich die 23-Jährige für Fremdsprachen und Musik: An der Kantonsschule Romanshorn hatte sie die englischsprachige Immersionsklasse mit Schwerpunkt Spanisch besucht, sowie während eines Schüler:innenaustausches Kroatisch gelernt. Dank ihrer Leidenschaft für klassische Musik spielt sie ausserdem Bratsche im Jugendorchester Thurgau.
Die Universität in der italienischsprachigen Schweiz ermöglicht es der Studentin, ihre Faszination für Medizin und das Erlernen von Fremdsprachen in einem neuen kulturellen Umfeld zu vereinen. Nach dem erfolgreichen Bachelorabschluss in Humanmedizin an der ETH Zürich war der Reiz gross, für die nächsten Jahre den Sprung ins kalte Wasser zu wagen, und sich dem erst kürzlich gegründeten Studiengang anzuschliessen. Luzia Bühlmann ist begeistert von dem äusserst praktisch organisierten Studium, das einen besonderen Wert auf den Unterricht mit Tessiner Ärzt:innen direkt am Patient:innenbett setzt.
Nach ihrem Medizinstudium strebt Luzia Bühlmann eine Tätigkeit in der biomedizinischen Forschung an. Es fasziniert sie, der Funktionsweise des menschlichen Körpers näher auf den Grund zu gehen, um bisher noch unbekannte Entstehungsweisen von Krankheiten und Therapieansätze zu entdecken. Erste Einblicke darin konnte sie während eines Forschungspraktikums am Institut für biomedizinische Forschung (IRB) in Bellinzona erhalten.
Basil Burri
Langenthal (BE), Bachelorstudent in Biologie, Universität Zürich
Basil Burri wuchs im bernischen Oberaargau auf und absolvierte das Gymnasium in Langenthal mit den Schwerpunktfächern Biologie und Chemie. Zu dieser Entscheidung bewegte ihn vor allem seine Faszination für Evolutionsbiologie, welche sich über die Jahre auf die ganze Breite der biologischen Forschung ausgeweitet hat. Zusätzlich interessiert sich Basil Burri für biotechnologische Anwendungen in der Industrie, weshalb er seine Matura mit dem Ergänzungsfach Wirtschaft und Recht abrundete.
Die Entscheidung, Biologie an der Universität Zürich zu studieren, basiert bei Basil Burri auf der Überzeugung, dass die wachsenden Erkenntnisse in der Biologie entscheidend für die Bewältigung der Herausforderungen unserer Zeit sind. Derzeit schliesst der 24-Jährige das Grundstudium ab und plant, sich im anschliessenden Fachstudium verstärkt mit der Mikrobiologie zu befassen. Zudem möchte er weitere Kurse in Labortechniken belegen, um praktische Einblicke in die tägliche Forschungsarbeit zu gewinnen.
Für die Zeit nach dem Bachelor hat Basil Burri einen konsekutiven Master in Mikrobiologie an der Universität Zürich ins Auge gefasst, ergänzt durch einen Minor in Biomedical Entrepreneurship. Beruflich strebt der Berner eine Karriere in der Forschung und Entwicklung von Produkten an, die zur Lösung von ökologischen und humanitären Problemen beitragen. Sein Interesse an Evolutionsbiologie möchte Basil Burri ebenfalls weiterverfolgen und kann sich daher auch eine Tätigkeit in der Grundlagenforschung gut vorstellen.
Nicola Irmiger
Chur (GR), Masterstudent in Robotics, Systems and Control, ETH Zürich
Nicola Irmiger stammt aus Chur und schloss seine schulische Laufbahn an der Bündner Kantonsschule erfolgreich ab. Sein Interesse an Technik führte ihn dann an die ETH Zürich, wo er einen Bachelor in Maschinenbauingenieurwissenschaften erlangte. Ein besonderer Höhepunkt seiner akademischen Laufbahn war das Austauschsemester am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge, USA. Dort erhielt er wertvolle Einblicke in eine andere Kultur und durfte Erfahrungen in unterschiedlichsten Bereichen sammeln. Nicola forschte an Projekten zur Weiterentwicklung Künstlicher Intelligenz für Roboter sowie an elektrischen Antriebssystemen für interplanetare Reisen.
Im Herbst wird der 23-Jährige seinen Master in Robotics, Systems and Control zu beginnen, ebenfalls an der ETH Zürich. Er plant, im Masterstudium tiefgehende Kenntnisse über künstliche Intelligenz zu erwerben. Gleichzeitig möchte er sein breites Interesse in verschiedenen Bereichen der Technik, wie zum Beispiel der Raumfahrt, vertiefen und noch mehr darüber lernen. Nicola strebt eine Karriere in der Wissenschaft an, um weiterhin zur technischen und gesellschaftlichen Entwicklung beizutragen.
Neben seinen akademischen Ambitionen ist Nicola als Ski-Instruktor tätig und ist als Botschafter der Schweizerischen Studienstiftung an der Kantonsschule Chur Ansprechpartner für interessierte Schüler:innen.
Maud Steinbach
Maur (ZH), Passerelle Medizin (Bachelor/Master), Universität Lausanne
Nachdem sie die Passerelle-Prüfung an der Universität Lausanne bestanden hat, wird Maud Steinbach im August 2024 nach einem Übergangsjahr den Masterstudiengang in Medizin absolvieren. Dieser Studiengang folgt auf den Bachelor in Biomedizin mit Nebenfach angewandter Wahrscheinlichkeit und Statistik, den sie 2023 an der Universität Zürich erworben hat.
Im Gymnasium wählte Maud Steinbach Alte Sprachen sowie Biologie als Schwerpunktfächer, in Übereinstimmung mit ihren vielfältigen Interessen und ihrer Neigung zu Naturwissenschaften. Drei Jahre lang nahm sie am Theaterworkshop teil, von der Regie bis zur Hauptrolle. Ihre Maturaarbeit über die Geschichte ihrer deutsch-französischen Familie während des Zweiten Weltkriegs wurde für die Jahrespräsentation ausgewählt.
2020 absolvierte sie die Matura, wechselte dann zunächst in ein Forschungsstudium und absolvierte am Ende des zweiten Bachelorjahres ein Praktikum in Allergologie und Datenanalyse in einer Gruppe des Universitätsspitals Zürich mit Standort in Davos. Als Vorstandsmitglied des BiUZ (Fachverein der Bio-Studiengänge der Universität Zürich) verantwortete sie zwei Jahre lang die Hochschulpolitik. Daneben war sie als Teaching Assistant in Statistik tätig.
Mit dem Einstieg in das Medizinstudium will die 21-Jährige ihre Vorliebe für Forschung und menschliche Kontakte miteinander verbinden. Ihr längerfristiges Ziel ist es, eine klinische Tätigkeit mit einer Forschungsaktivität im Bereich Data Science zu kombinieren.
Beatrice Stocker
São Paulo (BR), Masterstudentin in Humanmedizin, Universität Zürich
Beatrice Stocker studiert im Master Humanmedizin an der Universität Zürich. Daneben ist sie derzeit im Praktikum als Pflegeassistentin auf dem Wochenbett im Spital Zollikerberg tätig. Zuvor absolvierte die 28-Jährige unter anderem Praktika in einer Hausarztpraxis, bei Swissmedic und in einem Gesundheitszentrum für das Alter. Ihre Leidenschaft gilt dem direkten Kontakt mit Patienten und Patientinnen, zudem schätzt sie die praktische Erfahrung.
Nach ihrem Schulabschluss absolvierte Beatrice in São Paulo Praktika in der Gynäkologie und in der Neonatologie. Dies gab Ihr einen Einblick in die teils prekäre Gesundheitsversorgung in Brasilien und prägte ihren Wunsch, einen Beitrag für eine gute medizinische Versorgung zu leisten.
Den ersten Bachelor absolvierte Beatrice Stocker in Biomedizin an der Universität Zürich. Danach war sie ein Jahr lang als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich der Arbeits- und Umweltmedizin der Universität tätig. Schlussendlich zog ihre Leidenschaft sie zum Zweitstudium der Humanmedizin.
Neben den Vorlesungen und ihrer aktuellen Arbeit im Spital Zollikerberg befasst sich Beatrice im Rahmen Ihrer Masterarbeit mit Stoffwechselstörungen, welche sich hauptsächlich im Kindesalter manifestieren. Hierbei hilft ihr die finanzielle Unterstützung der Geissbühler-Stiftung. Nach ihrer Ausbildung möchte sie sich für eine integrative, diskriminierungsfreie, queer-freundliche Gesundheitsversorgung einsetzen.
Frédéric Urech
Thurgau, Masterstudent in Informatik, Stanford University
Frédéric Urech absolviert derzeit einen Master in Informatik in Stanford, Kalifornien. Er interessierte sich schon in der Schulzeit für gesellschaftliche Themen und engagierte sich als Co-Präsident der Eidgenössischen Jugendsession, um die politische Teilhabe von Jugendlichen in der Schweiz zu stärken. Später beteiligte er sich am Aufbau einer Jungpartei und eines Jugendparlaments im Thurgau.
Danach zog es Frédéric Urech aus seiner Heimat nach Stanford, um im Herzen des Silicon Valley einen Bachelor der Volkswirtschaftslehre zu absolvieren und die amerikanische Innovationskraft besser zu verstehen. Während des Studiums engagierte er sich unter anderem als Präsident der Stanford European Association, forschte zum Effekt von Werbevideos auf das menschliche Gehirn sowie zum Schutz europäischer Infrastruktur vor Cyber-Angriffen, und arbeitete für mehrere Tech-Startups.
Während seiner Zeit in den USA machte sich Frédéric Urech zunehmend Sorgen um den Einfluss von Sozialen Medien auf die Gesellschaft. Viele Soziale Medien sind darauf ausgelegt, möglichst stark abhängig zu machen, damit Nutzende möglichst viel Zeit auf den Plattformen verbringen.
Frédéric Urech hat sich im vergangenen Jahr vertieft mit Algorithmen-Design und der Interaktion zwischen Menschen und Computern auseinandergesetzt, und wird das Studium im kommenden Jahr abschliessen. Er hofft, danach besser zu verstehen, wie man Informations-Technologie für echten Fortschritt einsetzt. Ausserhalb des Studiums ist er am liebsten im Alpstein oder zu Hause am Bodensee.
Lucie Vonlanthen
Le Mouret (FR), Masterstudentin in Medizin, Universität Bern
Lucie Vonlanthen absolviert ab Herbst 2024 ihren Master in Medizin an der Universität Bern. Die 24-Jährige hatte nach ihrem Bachelorabschluss in Medizin an der Universität Freiburg ein Zwischenjahr eingelegt und damit verbracht, alleine durch Asien und mit dem Fahrrad durch Skandinavien zu reisen. Der medizinische Bereich zieht Lucie wegen seiner technischen wie auch menschlichen und sozialen Aspekte schon immer an.
Lucie Vonlanthen wuchs in Le Mouret auf und schloss das Gymnasium in Freiburg ab. 2020 gewann sie mit ihrer zweisprachigen Matura mit Schwerpunkt Biologie-Chemie mehrere Auszeichnungen. Mit ihrer Matura-Arbeit, die mit «sehr gut» bewertet wurde, nahm sie ausserdem am Wettbewerb « Schweizer Jugend forscht» teil.
Nach einem lehrreichen Zwischenjahr, in dem Lucie Vonlanthen ihren Horizont erweitern konnte, setzt sie ihr Studium in Bern fort. Dort will sie zusätzlich zum Studium Schweizerdeutsch lernen und die Hauptstadt erkunden. Das Geissbühler-Stipendium wird ihr unter anderem ermöglichen, in der Stadt zu wohnen, was ihr das Eintauchen in die Stadt erleichtern wird.
Neben ihrem Studium spielt Lucie Vonlanthen Klavier, liest und treibt Sport, zum Beispiel Turnen, Velofahren oder Langlauf. Daneben engagiert sie sich in einem Turnverein, als Betreuerin für Ringeturnen oder als Coach und Richterin für die Jüngsten. Für die Zukunft lässt sie sich von den Erkenntnissen leiten, die ihr das Studium bringen wird, stets angetrieben durch neue Projekte und Lernerfahrungen.
Raphael Zumbrunn
Adelboden (BE), Bachelorstudent in Interdisziplinären Naturwissenschaften, ETH Zürich
Raphael Zumbrunn studiert im Bachelor Interdisziplinäre Naturwissenschaften an der ETH Zürich mit Fokus auf den Schnittstellen zwischen Quantenphysik und Festkörperchemie. Im Herbstsemester 2024 beginnt der 22.-Jährige seine Bachelorarbeit an der UC Berkeley, wo er die Magnetresonanz in schwachen Magnetfeldern untersucht.
Raphael Zumbrunn kommt ursprünglich aus Adelboden, einem Dorf im Berner Oberland. Während seiner Zeit am Gymnasium entdeckte er sein Interesse an den Naturwissenschaften und deren Verbindungen. So nahm er an allen Wissenschafts-Olympiaden von Chemie, Biologie und Physik bis hin zu Philosophie und Mathematik teil. Um diese grossartige Möglichkeit auch anderen Schüler:innen zu ermöglichen, engagiert er sich aktiv als Freiwilliger bei den Wissenschafts-Olympiaden.
Seit diesem Jahr erarbeitet Raphael Zumbrunn gemeinsam mit Kolleg:innen die Schweizer Astronomie- und Astrophysik-Olympiade (saao.ch). Ziel ist es, diese in der Schweiz interdisziplinärer zu gestalten mit mit Methoden der Physik, Chemie, Biologie und Geowissenschaften. Auf diese Weise wird der Kosmos für Jugendliche besser ergründbar.
Selbst strebt Raphael Zumbrunn eine Karriere an der Schnittstelle zwischen Theorie und Experiment an. Die Interessen sind zahlreich, die Richtung noch nicht festgelegt, sicher ist einzig, dass er in der Forschung tätig sein will.
Aleksandar Žužul
Kroatien, Bachelorstudent in Humanmedizin, Universität Zürich
Aleksandar Žužul schliesst bald sein Bachelor Humanmedizin an der Universität Zürich ab und wird sein Masterstudium in derselben Disziplin fortführen, ebenfalls an der Universität Zürich. Dank dem Geissbühler-Stipendium konnte der 24-Jährige im vergangenen Jahr seine drei Nebenjobs neben dem Vollzeitstudium auf zwei reduzieren.
Mit der Fortführung des Stipendiums wird er die zusätzlich gewonnene Zeit weiterhin dafür verwenden, seine Interessensgebiete innerhalb der Medizin weiter auszudefinieren. So konnte er im vergangenen Jahr beispielsweise an einem Chirurgie-Kongress in Davos zwei Kurse besuchen, einer davon ein Simulationstraining für endovaskuläre Chirurgie.
Aleksandar Žužul absolvierte die ersten Schuljahre in Kroatien und erwarb danach die Matura an der Kantonsschule Wettingen im Aargau. Sein Ziel war stets an der Universität Zürich oder an der ETH Zürich zu studieren, was aus finanziellen Gründen einen grossen Kraftakt darstellte und immer noch darstellt.
In seiner Freizeit ist Aleksandar Žužul ein aktives Mitglied im Schützenverein Kaiserstuhl-Fisibach. Zudem ist er Teil einer generationenübergreifenden Wohngemeinschaft, wo er für eine Seniorin Hilfeleistungen im Garten erbringt. Er spielt gerne Gitarre und hört gerne Rockmusik. Er geniesst die Sprachvielfalt der Schweiz und hat kürzlich begonnen, italienisch zu lernen.
Über die Schweizerische Studienstiftung
Die Schweizerische Studienstiftung fördert interessierte, engagierte und leistungsstarke Studierende. Politisch neutral und unabhängig setzt sie sich dafür ein, dass junge Menschen die besten Voraussetzungen erhalten, ihren Wissensdurst zu stillen, neue Ideen zu entwickeln und ihren Platz in der Gesellschaft auszufüllen. Die ins Förderprogramm aufgenommenen Studierenden erhalten Zugang zu interdisziplinären Bildungsangeboten, individueller Beratung, finanzieller Unterstützung sowie vielfältigen Vernetzungsmöglichkeiten.
Medienkontakt
Marco Büsch, Schweizerische Studienstiftung
E-Mail: marco.buesch@studienstiftung.ch
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