Die Schweizerische Studienstiftung vergibt Jahresstipendien für einzigartige Vorhaben exzellenter Studierender. Diese Auslandsförderung wird durch das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) ermöglicht. Bei der aktuellen Vergabe wurden neun Studierende ausgewählt. Sie studieren an Lösungen und gehen den Wandel aktiv an – sei es bei KI-Risiken, der Klimakrise oder ökonomischen Perspektiven abseits der gängigen fachlichen Norm.
Die Stipendien für 2024/2025 wurden folgenden Studierenden zugesprochen:
- Benjamin L. Brückner, Master of Philosophy in Economics and Data Science, University of Cambridge
- Philippine Coutau, Master in Biodiversity, Conservation and Management, University of Oxford
- Lissy Fechteler, Master Cancer MSc, University College London (UCL)
- Sasha Gutenmacher, Master in Social Data Science, University of Oxford
- Lea Elina Hofer, Master of Arts in Intercultural Communication, University College London
- Aashi Kalra, Austauschjahr im Master, Imperial College London
- Diego Loretan, Master in Economic Policies for the Global Bifurcation (EPOG), Universitäten Roma Tre (IT), Paris Cité und Sorbonne (FR)
- Luna Nordenström, Master in Clinical and Therapeutic Neuroscience, University of Oxford
- Yquem Zberg, Master of Laws, LL.M. in Transnational Law, King’s College London
Weitere Informationen zum Jahresstipendium: hier.
Die Stipendiatinnen und Stipendiaten 2024/2025
Mit Daten die Welt entmystifizieren – Master of Philosophy in Economics and Data Science, University of Cambridge
Welches Gefühl verbreitet ein publizierter Text über ein aktuelles Thema? Welches Gefühl verbreiten Millionen von publizierten Texten über dasselbe Thema? Gemäss welchen Gesetzesmässigkeiten bewegen sich Vögel, wenn sie im Herbst im Schwarm gen Süden migrieren? Was implizieren starke Preissteigerungen von Mikrochips für Unternehmen?
Datenwissenschaftliche und ökonometrische Methoden helfen uns Antworten auf solch komplexe Fragen zu finden. Im Rahmen eines Masters in Volkswirtschaftslehre und Datenwissenschaften an der Universität Cambridge wird Benjamin L. Brückner sein Studium in jener Materie vertiefen, um mithilfe von komplexen Daten, Algorithmen, und statistischen Methoden Antworten zu finden in einer oft mystisch erscheinenden Welt.
Über Benjamin L. Brückner
Benjamin L. Brückner, geboren 2000 in Muttenz (BL), absolvierte seinen Bachelorabschluss in Volkswirtschaftslehre an der Universität St. Gallen (HSG). Während seines Studiums ergriff ihn die Faszination für Datenwissenschaften und die Anwendung moderner Technologien wie Blockchain und algorithmische Intelligenz. Aus dieser Faszination heraus erschuf und präsidierte Benjamin den HSG-Verein Crypto Society St. Gallen sowie sein Beratungsunternehmen Brückner Data and Technology Consulting. Mit diesen Initiativen setzt sich Benjamin L. Brückner für den Aufbau von dezentralen, demokratischen und simplistisch-eleganten zukunftsweisenden Technologien ein.
Benjamin L. Brückner absolviert an der Universität Cambridge einen Master in Datenwissenschaften und Volkswirtschaftslehre, um sein Verständnis von Technologie im wirtschaftlichen Kontext weiter zu vertiefen. Ermöglicht wird dieses Studium durch das Jahresstipendium der Schweizerischen Studienstiftung. Nach Abschluss des Studiums visiert er an, neben der Möglichkeit eines Doktorats, unternehmerisch in der technologischen Produktentwicklung tätig zu sein.
Agrobiodiversität nachhaltig denken – Master in Biodiversity, Conservation and Management, University of Oxford
Von all den Pflanzen, die die Bauern über Jahrhunderte kultiviert haben, ist 2024 nur noch eine Handvoll übrig. Wenige Jahre Industrie, Kolonialismus und Globalisierung haben gereicht, um die Agrobiodiversität auf phänomenale Art und Weise schrumpfen zu lassen. Sie bleibt jedoch sowohl für unsere Ökosysteme als auch für eine gesunde und ausgewogene Ernährung unverzichtbar. Die Komplexität, die die Agrobiodiversität mit sich bringt, kann ausserdem Schocks entgegenwirken, die von aussen auf ein System einwirken. Zum Beispiel kann sie verhindern, dass ein Bakterium Hektaren von Monokulturen zerstört. Doch wie funktioniert das? Was ist ein nachhaltiges Ernährungssystem? Wie können Stadt und Land bei diesem Thema auf denselben Nenner gebracht werden? Auf diese und weitere Fragen wird Philippine Coutau im Masterstudium Biodiversity, Conservation and Management an der Universität Oxford eingehen.
Über Philippine Coutau
Philippine Coutau wurde 1999 geboren und wuchs in Genf auf, wo sie auch in die Schule ging. Nach der Matura beginnt sie ein interdisziplinäres Bachelorstudium in Kunst und Umweltwissenschaften. Durch das Studium wächst die Begeisterung sie sich für Ernährungssysteme, unter anderem dank einem Pestizid-Forschungsprojekt, bei dem ihr ein Freund Einblick in die Schweizer Landwirtschaft gewährt. Nach dem Abschluss ihrer akademischen Ausbildung beschliesst sie, für ein paar Monate auf den Feldern zu arbeiten. Nachdem sie Würste hergestellt, Bäume gepflanzt und Unkraut in Tomatenreihen gejätet hat, hütet sie nun diesen Sommer in den Tessiner Alpen Ziegen, bevor sie im Oktober 2024 wieder an der Universität weiterstudiert.
Innovation im Kampf gegen Krebs – Master Cancer MSc, University College London (UCL)
Die Wahrscheinlichkeit, im Laufe des Lebens an Krebs zu erkranken, liegt heute bei 50 Prozent. Aufgrund der steigenden Lebenserwartung ist die Krankheit in den letzten Jahrzehnten zu einer grossen Herausforderung für das Gesundheitswesen geworden. Im Rahmen ihres Masterstudiums am University College London (UCL) wird Lissy Fechteler die Komplexität und Individualität dieser Krankheit nähergebracht. Die Module behandeln die Grundlagen der Erkrankung von der Entstehung über die Diagnostik bis hin zur Therapie. Darüber hinaus werden die Durchführung klinischer Studien und verschiedene soziale Aspekte der Erkrankung beleuchtet. Dieser besonders fokussierte, innovative und interdisziplinäre Charakter des Studiengangs bereitet Lissy ideal auf eine Tätigkeit in der Medikamentenforschung vor.
Über Lissy Fechteler
Lissy Fechteler wurde 2002 in Wiesbaden (DE) geboren und ist ebenda und in Basel aufgewachsen. Am Gymnasium am Münsterplatz absolvierte sie 2019 die bilinguale Matura und das International Baccalaureate. Schon zu Schulzeiten begeisterte sie sich für die Biologie und die Biomedizin. Aus diesem Grund begann sie 2020 ihr Biologiestudium an der ETH Zürich, das sie im Herbst 2023 mit Auszeichnung abschloss. Während des Studiums wuchs ihr Interesse an der Krebsforschung, insbesondere an der Immunonkologie. Um einen Einblick in die verschiedenen Bereiche der Wirkstoffforschung und Diagnostik zu erhalten und wichtige praktische Erfahrungen zu sammeln, absolvierte sie Praktika in der Pharmaindustrie, der Medizintechnik, der Klinik sowie in der universitären Forschung im In- und Ausland.
Im September 2024 wird Lissy dank der Unterstützung der Schweizerischen Studienstiftung den Masterstudiengang «Cancer MSc» an der UCL in London aufnehmen. Sie wird damit ihrem Ziel einen Schritt näherkommen, später erfolgreich in der Krebsforschung zu arbeiten, aktiv zu innovativen Therapieansätzen beizutragen und damit betroffenen Menschen zu helfen.
AI-Bias mildern – Master Social Data Science, Universität Oxford
AI ist derzeit in aller Munde, trifft auf Bewunderung und Unverständnis und wirft grundlegende Fragen zu den zukünftigen Anwendungen auf. Wie soll dieses neue Instrument gesetzlich geregelt werden? Wie lassen sich die sozioökonomischen Auswirkungen messen? Wie kann es auf ethische Art und Weise weiterentwickelt werden? Um Antworten auf diese Fragen zu finden, hat sich Sasha Gutenmacher für einen Master in Social Data Science an der Universität Oxford entschieden. Mit dem Ziel, soziokulturelle Systeme zu verstehen und zu analysieren, befasst sich dieser Master mit den Auswirkungen von AI-Technologien und Datenanalyse auf Gesellschaft und Forschung. In seiner Dissertation untersucht Sasha insbesondere Algorithmen zur Vorhersage geopolitischer Konflikte, ihre Verzerrungen gegenüber Minderheiten sowie die ethischen Fragen, die sie aufwerfen.
Über Sasha Gutenmacher
Sasha Gutenmacher wurde 2001 geboren und wuchs am Ufer des Lac Léman in Genf auf, wo er sich früh dem Wassersport widmete: Wettkampfrudern, Wakeboarding, Kitesurfen, Segeln oder Surfen. Er erlangte seine zweisprachige Matura 2020 am Émilie Gourd Collège. Während seiner Zeit am Gymnasium absolvierte er zwei Auslandsaufenthalte, einen in Sydney an einem australischen College und einen in New York beim Künstler und Aktivisten JR. Danach begann er einen Bachelor in Maschinenbau an der EPFL, wo er sich dem Start-up SP80 anschliesst. Dieses baut an einem Schiff, welches den Weltrekord im Segeln brechen soll. Er gründet zudem mit seiner Crew den Verein mécanomades, um mit seiner Mannschaft an der humanitären Rallye 4L Trophy in der Wüste Sahara teilzunehmen. Nach zwei Jahren in Lausanne wechselte er an die University of Berkeley in Kalifornien, wo er seinen Bachelor abschloss. Dort entdeckte er in Data-Science-Kursen im sich ständig neu erfindenden Silicon Valley seine Leidenschaft für die Informatik. Danach wechselte er zur NGO Technovation in San Francisco, wo er sich für die Förderung des Ingenieurswesens für Mädchen auf der ganzen Welt engagierte. In seinem kommenden Jahr in Oxford strebt Sasha danach, sein technisches Wissen und seine kulturelle Sensibilität für die Entwicklung fairer und gerechter AI einzusetzen.
Verständnis schaffen trotz Unterschieden – Master of Arts in Intercultural Communication, University College London
Zusammenarbeit stellt die Schlüsselkomponente dafür dar, den heutigen gesellschaftlichen und ökologischen Herausforderungen erfolgreich zu begegnen. Dass dabei Verständigung ein Hindernis darstellt, wird immer wieder deutlich; gerade zwischen Politik, Wissenschaft und Bevölkerung kommt es zu herausfordernden Kommunikationssituationen. Wie können wir uns trotz gesellschaftlicher Unterschiede effektiv verstehen und verständigen? Wie können Unterschiede statt bedrohlich zu wirken, neue Chancen für die Erschaffung einer gemeinsamen Zukunft eröffnen? Im Studiengang “Intercultural Communication” am University College London möchte sich Lea Elina Hofer interdisziplinär damit befassen, wie effektive Zusammenarbeit über Kommunikation in einem globalen Kontext geschaffen und gefördert werden kann.
Über Lea Elina Hofer
Lea Elina Hofer, geboren 1999 in Zürich, besuchte nach Abschluss der Matura zunächst 2019 das Gestalterische Propädeutikum an der Zürcher Hochschule der Künste, bevor Sie 2020 ein Bachelorstudium in Soziologie und Philosophie an der Universität Zürich begann. Soziopolitische Probleme und deren Zusammenhang mit persönlichen Interaktionen weckten zunehmend ihr Interesse. Ob in gestalterischer Tätigkeit, in Marketing, in Studierendenvereinen für soziales Engagement oder als kuratorische Assistenz; effektive Kommunikation zeigte sich als wichtigster Angelpunkt für die Umsetzung von Projekten. Die Frage, wie wir trotz gesellschaftlicher Diversität einander verstehen und innerhalb der Gesellschaft kooperieren können, treibt die 24-Jährige an. Ihr Austausch in Montreal, Kanada, förderte zudem eine kritische Perspektive auf Machtverhältnisse in Diskursen. Motiviert von persönlichen Erfahrungen und der gesellschaftlichen Relevanz von Interkulturalität möchte Lea in ihrem Masterstudium weiter dazu forschen, wie ein Verständnis von interkultureller Norm anstelle kultureller Homogenität das gesellschaftliche Kooperationspotential steigern kann.
Technologische Durchbrüche in Robotik und Autonomie – Austauschjahr im Master, Imperial College London
Wie revolutionieren Robotertechnologien die Mobilität und Rettungseinsätze? Selbstfahrende Autos mit fortschrittlichen Algorithmen und Machine Learning könnten sicherere Fahrbedingungen schaffen. Rettungsroboter mit präziser Bilderkennung könnten Überlebende in Katastrophengebieten retten und effiziente Hilfe leisten. Diese Entwicklungen versprechen, die Sicherheit und Effizienz erheblich zu steigern und neue Perspektiven für die Robotik zu eröffnen. Aashi Kalra, Masterstudentin in “Robotics, Systems and Control” an der ETH Zürich, wird im Rahmen eines akademischen Austauschjahres am Imperial College London entsprechende neue Ansätze und Technologien erforschen. Ziel ist es, bisher Gelerntes zu vertiefen und sich Wissen über weiterführende Ansätze im Bereich Robotik und Computer Vision anzueignen.
Über Aashi Kalra
Aashi Kalra aus Basel absolvierte ihre Matura am Gymnasium Kirschgarten. Sie lebt seit fünf Jahren in Zürich und schloss ihren Bachelor in Elektrotechnik und Informationstechnologie an der ETH Zürich ab. Derzeit setzt sie ihr Studium im Masterprogramm “Robotics, Systems and Control” fort. Zu ihren Projekten gehören unter anderem die Entwicklung innovativer Technologien für Quadrocopter sowie ein Aufzeichnungssystem für Ultraschallraketen. Als ehemaliger Vorstand und noch aktives Mitglied der Hochschulpolitik setzt sie sich aktiv für Studierende ein und leitet bedeutende Initiativen zur Förderung von Frauen im MINT-Bereich. Als neugierige und kollaborative Person liebt Aashi es, sich in vielfältige Aktivitäten einzubringen und komplexe Probleme zu lösen. Das Jahresstipendium unterstützt sie dabei, ihre akademischen Fähigkeiten und interkulturellen Kompetenzen zu erweitern, um zur technologischen und sozialen Entwicklung in der Schweiz beizutragen.
Ökonomische Perspektiven neu denken – Master in Economic Policies for the Global Bifurcation (EPOG), Universitäten Roma Tre (IT), Paris Cité und Sorbonne (FR)
Unzureichende soziale Absicherung, Umweltprobleme, Ungleichheit – das sind nur einige der aktuellen globalen Herausforderungen. Diese vielschichtigen Themen und ihre wechselseitigen Abhängigkeiten erfordern eine integrative Betrachtung. Der von einem Universitätskonsortium angebotene Joint Master Economic Policies for the Global Bifurcation (EPOG) versucht durch die Linse pluraler ökonomischer Perspektiven sowie durch den Einbezug von Erkenntnissen anderer Disziplinen eine umfassende Analyse des Jetzt-Zustands vorzunehmen. Diego Loretan wird im Rahmen dieses Studiengangs an den Universitäten Roma Tre, Paris Cité sowie Sorbonne studieren. In einer kleinen äusserst diversen Kohorte wird er sich aus einer holistischen Herangehensweise heraus mit den Grundlagen ökonomischen Denkens beschäftigen.
Über Diego Loretan
Diego Loretan wurde 1998 in Zürich geboren und wuchs grösstenteils in Bern auf. Nach einem Austausch in Wellington (NZ) schloss er seine deutsch-englische Matura mit Schwerpunktfach Spanisch am Gymnasium Kirchenfeld ab. Danach leistete er seinen Zivildienst im Asylbereich und im Regionalgefängnis Bern und besuchte Kurse an der Universität Bern im Bereich der Islamwissenschaften und der Geschichte. Ab 2020 studierte er Wirtschaft und Recht an der deutsch-französischen Universität Fribourg. Währenddessen arbeitete Diego Loretan unter anderem als Unterassistent an verhaltensökonomischen Experimenten mit. Das deutsch-französische Studium schloss er 2023 nach einem Austausch in Prag ab. Daraufhin absolvierte er ökonomische Praktika bei der Unia und beim Bund. Früh im Studium entwickelte Diego Loretan eine Neugier für heterodoxe ökonomische Perspektiven, also Ansichten, welche von der gängigen fachlichen Norm tendenziell vernachlässigt werden. Zusammen mit anderen Studierenden des Rethinking-Economics-Netzwerks erweitert er seither seine Kenntnisse auf diesem Gebiet. Dieses Interesse führt ihn nun nach Rom und Paris, wo er sich auch dank des Jahresstipendiums intensiv mit der Disziplin Ökonomik und ihren Forschungsobjekten auseinandersetzen wird, mit dem Ziel einschlägige Lösungsansätze für die Zukunft zu entwickeln.
Im Herzen der Innovation gegen neurologische Störungen – Master in Clinical and Therapeutic Neuroscience, University of Oxford
Das Nervensystem ist ausserordentlich komplex und effizient, kann jedoch auch von einer Vielzahl von Krankheiten mit verheerenden Folgen betroffen sein. Die Erforschung innovativer Therapien für neurologische und neuropsychiatrische Erkrankungen ist deshalb zentral. Dieser Herausforderung wird sich Luna Nordenström im Master in klinischen und therapeutischen Neurowissenschaften an der University of Oxford widmen, indem sie ihr Wissen vertieft und praktische Erfahrungen in zwei Forschungsprojekten im Labor oder in der Klinik sammelt. Der Schwerpunkt des Kursprogramms liegt auf konkreten Lösungsansätzen, unter anderem der Entwicklung pharmakologischer Interventionen, dem Aufbau klinischer Studien sowie der Integration neuer digitaler Gesundheitstechnologien.
Über Luna Nordenström
Luna Nordenström wurde 2003 geboren und ist in Saint-Légier im Kanton Waadt aufgewachsen. Nach der Matura 2021 beginnt sie in England ein Bachelorstudium in Biomedizinischen Wissenschaften am University College London. Der Wunsch, in den Bereich der klinischen Neurowissenschaften einzusteigen, entfaltete sich im ersten Studienjahr, als sie den neurologischen Sprechstunden mit Patienten beiwohnte – eine ebenso spannende wie berührende Erfahrung. In ihrer Bachelorarbeit fokussierte sie sich auf frontotemporale Demenz, wo sie an der Entwicklung eines kognitiven Assessments in Form einer Tablet-App zur leichteren Nachverfolgung dieser Erkrankung beteiligt war. Parallel dazu engagierte sie sich in diversen akademischen Aktivitäten, darunter in der Innovation und Medizintechnik MedTech sowie in Tanz und Theater. Luna wird nun am Wolfson College an der Universität Oxford weiterstudieren. Den Master sieht sie als Gelegenheit, sich vertieft weiterzubilden, um aktiv zur Forschung für die Verbesserung der Gesundheit und des Wohlbefindens der Patientinnen und Patienten beizutragen.
Krieg, Moral und Normativität – Master of Laws, LL.M. in Transnational Law, King’s College London
Es ist tragische Realität, dass Kriege wieder vermehrt an der globalen Tagesordnung stehen. Dabei stellen sich zwei grundlegende Fragen: Wie ist Krieg moralisch zu beurteilen? Und was sind die daraus ableitbaren normativen Konsequenzen? Insbesondere bei der zweiten Frage offenbart sich der Bezug zum Völkerrecht am deutlichsten, insbesondere dem humanitären Völkerrecht, dem Völkerstrafrecht sowie dem internationalen Menschenrechtsschutz. Obwohl man sich grundsätzlich einig ist, dass Krieg als grobe Unmenschlichkeit zu verurteilen ist, gelingt es der Menschheit trotzdem nicht, Krieg zu verhindern. Diese Absurdität möchte Yquem Zberg im Rahmen seines Masterstudiums am King’s College London nicht nur aus rechtswissenschaftlicher, sondern auch aus philosophischer Perspektive untersuchen.
Über Yquem Zberg
Yquem Zberg ist 2000 im Kanton Luzern geboren, wo er 2018 seine zweisprachige (englisch-deutsche) Matura an der Kantonsschule Alpenquai mit dem Schwerpunktfach Latein und dem Ergänzungsfach Philosophie abschloss. Seine vielfältigen Interessen verkomplizierten die Studienwahl, sodass eine zusätzliche Bedenkzeit in Form eines Zwischenjahres in militärischem Grün nicht ungelegen kam. Seine Interessen pendelten sich irgendwo zwischen Philosophie und Rechtswissenschaften ein, was ihn zu einem Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Zürich bewog, wobei ihn vornehmlich die Grundlagen der Rechtswissenschaft interessieren. Trotzdem konnte er die Philosophie nie ganz loslassen, sodass er nebenbei Philosophie studierte und neben seiner Tätigkeit als Hilfsassistent im Bereich Medizin, Ethik und Recht und seiner Mitwirkung an einem Lehrstuhl für Rechtsphilosophie und -theorie zusätzlich Tutorate am Philosophischen Seminar unterrichtete. Das Auslandstudium in London ermöglicht dem 24-Jährigen das Kennenlernen der internationalen Wissenschaftslandschaft so-wie das Entdecken von neuen rechtswissenschaftlichen und philosophischen Perspektiven.
Über die Schweizerische Studienstiftung
Die Schweizerische Studienstiftung fördert interessierte, engagierte und leistungsstarke Studierende. Politisch neutral und unabhängig setzt sie sich dafür ein, dass junge Menschen die besten Voraussetzungen erhalten, ihren Wissensdurst zu stillen, neue Ideen zu entwickeln und ihren Platz in der Gesellschaft auszufüllen. Die ins Förderprogramm aufgenommenen Studierenden erhalten Zugang zu interdisziplinären Bildungsangeboten, individueller Beratung, finanzieller Unterstützung sowie vielfältigen Vernetzungsmöglichkeiten.
Medienkontakt
Marco Büsch, Schweizerische Studienstiftung
E-Mail: marco.buesch@studienstiftung.ch
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