Die Schweizerische Studienstiftung vergibt Jahresstipendien für einzigartige Vorhaben exzellenter Studierender. Diese Auslandsförderung wird durch das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) ermöglicht. Bei der aktuellen Vergabe wurden drei Studierende ausgewählt. Sie studieren über Grenzen und Disziplinen hinweg an Lösungen und gehen den Wandel aktiv an – sei es im internationalen Diskurs um Steuerrecht, bei der Forschung am Gehirn oder bei der Verbindung von Kunst und Wissenschaft durch Tanz- und Bewegungstherapie.
Die Stipendien für 2024/2025 wurden folgenden Studierenden zugesprochen:
- Oguz Bayindir, Magister Juris, University of Oxford
- Gregor Dederichs, Master in Life Sciences Engineering, Harvard Medical School
- Marino Sampayo, Master in Tanz- und Bewegungstherapie, Universidad Autónoma de Barcelona (UAB)
Weitere Informationen zum Jahresstipendium: hier.
Die Stipendiatinnen und Stipendiaten 2024/2025
Wie Steuern unsere Welt formen – Magister Juris, University of Oxford
Im öffentlichen Diskurs weckt das System der Unternehmensbesteuerung starke Emotionen: Wie schaffen Staaten günstige Rahmenbedingungen im internationalen Steuerwettbewerb? Kann und sollte dieser Wettbewerb beschränkt werden? Wie könnte die Besteuerung der digitalen Wirtschaft gestaltet werden? Welche Rolle spielen die steuerlichen Interessen von Entwicklungsländern in einer zunehmend globalisierten Welt? Und sollte die Förderung von Forschung und Entwicklung durch steuerliche Anreize gezielt ausgebaut werden?
Mit diesen und ähnlichen Fragestellungen wird sich Oguz Bayindir während seines Masterstudiums an der Universität Oxford intensiv auseinandersetzen. Der „Magister Juris“ bietet ihm eine hervorragende Grundlage, um sowohl in der akademischen Forschung als auch in der anwaltlichen Praxis erfolgreich tätig zu sein.
Über Oguz Bayindir
Oguz Bayindir, geboren 2002 in Zürich, schloss 2021 die Matura am mathematisch-naturwissenschaftlichem Gymnasium Rämibühl mit Schwerpunkt Physik und Anwendungen der Mathematik ab. Sein ausgeprägtes Interesse an Geschichte, Politik und Recht führte ihn anschliessend zum Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Zürich, das er 2024 mit Auszeichnung beendete. Während seines Studiums war er als Junior Research Fellow am Lehrstuhl für Schweizerisches, Europäisches und Internationales Steuerrecht tätig und leistete wertvolle Beiträge zu wissenschaftlichen Publikationen im Bereich des Steuerrechts und der Steuerpolitik. Zudem engagiert er sich bei den Jungfreisinnigen, wo er aktuell die Stadtzürcher Sektion präsidiert und sich für eine liberale Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung einsetzt.
Im Oktober 2024 wird der 22-Jährige mit Unterstützung der Schweizerischen Studienstiftung den “Magister Juris” an der Universität Oxford aufnehmen, um sich auf seine Doktorarbeit vorzubereiten und seine Fähigkeiten im Hinblick auf eine künftige anwaltliche und akademische Laufbahn zu schärfen.
Das Gehirn konstruieren, um es besser zu verstehen – Master in Life Sciences Engineering, Harvard Medical School
Unser Nervensystem ermöglicht es uns zu denken, zu erinnern, zu fühlen und mit der Welt um uns herum zu interagieren. Mit nahezu 100 Milliarden Zellen und 100 Milliarden Milliarden Verbindungen ist unser Gehirn zweifellos eine der komplexesten und faszinierendsten Strukturen der Natur. Was wäre, wenn wir – inspiriert von der Ingenieurskunst der Natur – diese Strukturen im Labor nachbilden könnten, um diese besser zu verstehen und zu reparieren? Während eines Forschungsjahres an der Harvard Medical School wird Gregor Dederichs an der Entwicklung solcher Gehirn-Organoide mitwirken, mit Anwendungen in der Grundlagenforschung, im Biocomputing und in der personalisierten regenerativen Medizin.
Über Gregor Dederichs
Gregor Dederichs, geboren 2002, wuchs in Nyon (VD) auf. Im Jahr 2020 erlangte er die Maturität mit Schwerpunkt in Physik und Chemie. Um diese ingenieurwissenschaftlichen Grundlagen mit der Medizin zu verbinden, begann er ein Bachelorstudium in Life Sciences Engineering an der EPFL. Während eines akademischen Aufenthalts in Norwegen entdeckte er die Parallelen zwischen Neurowissenschaften und Ingenieurswesen. Nach seiner Rückkehr in die Schweiz setzte er diesen Weg im Masterstudium an der EPFL fort und entwickelte Werkzeuge zur Analyse und Stimulation des Gehirns, sowohl im Labor als auch in der Klinik. Parallel zu seinem Studium engagiert sich Gregor in der medizinischen Innovation sowie in Musik und Sport.
Derzeit steht der 22-Jährige kurz vor einem Forschungsjahr an der Harvard Medical School, in dem er technologische Ansätze mit zerebralen Organoiden verknüpfen will, um funktionale Gehirnmodelle zu entwickeln. Diese Gelegenheit betrachtet er als Auftakt zu einem ehrgeizigen Promotionsprojekt. Sein Ziel ist es, die personalisierte Medizin, die Erforschung von Neurodegeneration und Neuroentwicklung sowie die Grundlagen der Biocomputation voranzubringen.
Umweltschutz mit Körperbewegung verbinden – Masterstudium in Tanz- und Bewegungstherapie an der Universidad Autónoma de Barcelona (UAB)
Wie lassen sich die Verbindungen zwischen Körper, Geist und Emotion auf künstlerische und wissenschaftliche Kontexte übertragen, sodass ein ganzheitlicher Ansatz zur Unterstützung der Menschen in ihrer Lebenswelt und in der Natur geschaffen werden kann? Dies ist die zentrale Fragestellung im Masterstudium von Marino Sampayo, welcher der Bewegungskünstler im Herbst 2024 in Tanz- und Bewegungstherapie an der Universidad Autónoma de Barcelona (UAB) absolviert. In seinem Projekt nutzt er die interdisziplinären Möglichkeiten des Tanzes und Bewegung, um kreative Synergien und innovative Lösungen für die Kommunikation dieser komplexen Themen zu entwickeln.
Über Marino Sampayo
Marino Sampayo, 2002 geboren und aufgewachsen in Spanien mit schweizerisch-spanisch-italienischen Wurzeln, bildet sich im dreijährigen Bachelor-Studiengang Physical Theatre an der Accademia Dimitri zum Bewegungskünstler aus. Gleichzeitig vertieft er sein Engagement für gesellschaftliche Belange, besonders im Umweltschutz. Mit seiner Organisation WECCO, die Projekte wie GIVE ME BAG, SUSART oder VESALMAR vereint, verbindet er Bewegungskunst und Umweltaktivismus, um kreative Lösungen für den Schutz der Erde zu entwickeln.
Im Masterstudium vertieft Marino Sampayo sein Wissen in Tanz- und Bewegungstherapie an der UAB, mit dem Ziel, innovative Verbindungen zwischen Körperbewegung, Bewusstsein und Umweltschutz zu erforschen. Der 22-Jährige verschmilzt seine Leidenschaft für Nachhaltigkeit und Kunst und kommuniziert diese auf wissenschaftlicher Ebene. Das Jahresstipendium ermöglicht ihm, sich vollkommen auf dieses Studium- und Forschungsvorhaben zu konzentrieren und es mit seinen anderen Projekten zu kombinieren.
Über die Schweizerische Studienstiftung
Die Schweizerische Studienstiftung fördert interessierte, engagierte und leistungsstarke Studierende. Politisch neutral und unabhängig setzt sie sich dafür ein, dass junge Menschen die besten Voraussetzungen erhalten, ihren Wissensdurst zu stillen, neue Ideen zu entwickeln und ihren Platz in der Gesellschaft auszufüllen. Die ins Förderprogramm aufgenommenen Studierenden erhalten Zugang zu interdisziplinären Bildungsangeboten, individueller Beratung, finanzieller Unterstützung sowie vielfältigen Vernetzungsmöglichkeiten.
Medienkontakt
Marco Büsch, Schweizerische Studienstiftung
E-Mail: marco.buesch@studienstiftung.ch
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