Die Geisteswissenschaften stehen oft in der Kritik: nicht wirklich wissenschaftlich, zu wenig relevant. Aber stimmt das? Auf welchen Methoden oder Einsichten beruht ihre Wissenschaftlichkeit? Welchen Beitrag leisten sie für unsere Gesellschaft? Und wie können die Naturwissenschaften von den Geisteswissenschaften profitieren?
Das Wochenendseminar möchte zum tieferen Verständnis der Geisteswissenschaften anleiten. Es richtet sich sowohl an Studierende der Geisteswissenschaften als auch an andere Studierende, die sich mit den Geisteswissenschaften auseinandersetzen möchten. Wir diskutieren klassische und zeitgenössische Ansätze, die das Selbstverständnis der Geisteswissenschaften prägen. Dabei geht es einerseits um die Wissenschaftlichkeit der Geisteswissenschaften, die mit deren Standards und Methoden zu tun hat. In diesem Kontext wird auch ein Vergleich mit anderen Wissenschaften gezogen. Zum anderen diskutieren wir die gesellschaftliche Relevanz der Geisteswissenschaften. Ein wichtiger Fokus liegt dabei auf neueren Entwicklungen wie den Digital Humanities. Insgesamt möchte das Seminar damit nicht nur Wissen über die Geisteswissenschaften vermitteln, sondern auch zur Reflexion der eigenen Position in den Wissenschaften einladen, um das eigene Fach und die anderen Disziplinen besser zu verstehen.
Zeitplan (provisorisch):
Samstag:
Vor Seminarbeginn (fakultativ): Gepäck in der Jugendherberge Bern deponieren.
10:15-11:00 Einführung mit Vorstellung und erster Diskussion auf der Basis eigener Erfahrungen
11:15-12:30 Workshops: Klassische Positionen zum Wesen der Geisteswissenschaften und ihrer Methoden
12:30-14:00 Mittagessen
14:00-15:30 Diskussion der Workshopergebnisse
16:00-17:00 Das Beispiel der Literaturwissenschaften (mit Gast: Prof. Dr. Julia Straub, Université de Fribourg)
17:00-18:00 Die Lage der Geisteswissenschaften in der Schweiz (mit Gast: Dr. Lea Haller, SAGW)
Ab 18:00 Check-in Jugendherberge Bern
19:30 gemeinsames Abendessen in der Stadt
Sonntag:
09:15-11:00 Digital Humanities (mit Gast: Prof. Dr. Tobias Hodel, Universität Bern)
11:30-13:00 Workshops: Positionen zur Rolle der Geisteswissenschaften heute
13:00-14:30 Mittagessen
14:30-15:30 Ergebnisse aus den Workshops
15:30-16:00 Abschlussdiskussion
Leitung: Prof. Dr. Dr. Claus Beisbart | Institut für Philosophie, Universität Bern
Referierende:
Dr. Lea Haller, Generalsekretariat der Schweizerischen Akademie der Geisteswissenschaften
Prof. Dr. Tobias Hodel, Digital Humanities, Walter Benjamin Kolleg, Universität Bern
Prof. Dr. Julia Straub, Université de Fribourg
Koordination: Dr. des. Serina Heinen
Administration: Nathalie Ellington
Zielpublikum: Studierende aller Fachdisziplinen
Anzahl TN: max. 20
Vorbereitungsarbeiten / Unterlagen: Jede teilnehmende Person erhält ca. 20 Seiten Text zur Vorbereitung.
Bild: von Lubos Houska auf Pixabay