Das Schweizer Mediensystem befindet sich der Krise – was macht das mit den einzelnen Medien und wie gehen sie mit dem wirtschaftlichen Druck um? Die Teilnehmenden besuchen vier Medien mit unterschiedlichen Voraussetzungen und Lösungsansätzen in Lausanne, Fribourg und Zürich und tauschen sich mit Expert:innen aus Wissenschaft und Journalismus aus.
In einem von zunehmender Medienkonzentration geprägten Umfeld kämpfen viele Redaktionen um ihre Unabhängigkeit und ihr wirtschaftliches Überleben. Denn obwohl die meisten von uns täglich Medieninhalte konsumieren, um informiert zu bleiben, und dies wichtig finden für eine funktionierende Demokratie, sinkt die allgemeine Zahlungsbereitschaft für ebendiese Medien. Hinzu kommen weitere Herausforderungen wie das Aufkommen von künstlicher Intelligenz und die stetig sinkenden Werbeeinnahmen. Wie begegnen die Medien in der Schweiz diesen Herausforderungen?
Wir besuchen vier unterschiedliche Akteure und werfen einen Blick hinter die Kulissen: ein Gratismedium (20 minutes), ein lokales Online-Medium ohne Paywall (tsüri.ch), ein regionales Medienhaus (Groupe Saint-Paul) und das grösste private Medienhaus des Landes (Tamedia). Zudem enden beide Tage jeweils mit einer sachkundigen Einordnung eines Experten der Schweizer Medienlandschaft.
Die Teilnehmenden tauschen sich mit den Expert:innen unter anderem zu folgenden Fragen aus: Wie gehen die Schweizer Medien mit den genannten Herausforderungen um und welche Lösungsansätze verfolgen sie jeweils? Braucht es eine stärkere Unterstützung durch die Öffentlichkeit, um die Medienvielfalt zu sichern? Und wie behaupten sich kleinere lokale Medien gegenüber den grösseren Medienhäusern? Antworten auf diese und weitere Fragen erhalten die Teilnehmenden auf der Exkursion ins Innere des Schweizer Mediensystems.
Programm:
Freitag
- Das Modell des Gratisjournalismus in der Schweiz, Delphine Riand, stellvertretende Chefredaktorin bei 20 minutes, Lausanne
- Die Leitung von vier Freiburger Zeitungen, Serge Gumy, Direktor und Verleger der Groupe Saint-Paul, Freiburg
- Debriefing und Diskussion zu Mediengovernance und den journalistischen Modellen der Zukunft, Prof. Manuel Puppis, Professor für Medienstrukturen und -governance an der UNIFR und Vizepräsident der EMEK, Freiburg
Samstag
- Das Modell eines lokalen digitalen Mediums ohne Paywall – Tsüri.ch, Redaktionsbesuch und Gespräch mit Nina Graf, Redaktorin bei Tsüri.ch und Co-Geschäftsleiterin von We.Publish, Zürich
- Das Modell des grössten privaten Medienhauses der Schweiz, Anielle Peterhans, Reporterin beim Recherchedesk Tamedia, Zürich
- Debriefing und Diskussion zum Buch Das Prinzip Trotzdem. Warum wir den Journalismus vor den Medien retten müssen, Roger de Weck, Publizist und ehemaliger Generaldirektor der SRG, Zürich
Organisation: Matteo Titus und Marco Büsch, Schweizerische Studienstiftung
Administration: Nathalie Ellington, Schweizerische Studienstiftung
Zielpublikum: Alle Geförderten
Orte: Lausanne, danach Freiburg (Übernachtung) und schliesslich Zürich
Zeitplan: Freitag, 3. Oktober 2025 ab 9:45 Uhr in Lausanne bis Samstag, 4. Oktober 2025 ca. 17:00 Uhr in Zürich
Arbeitssprache: Französisch und Deutsch
Anzahl der TN: 20
Unterlagen: Ein Reader wird zu gegebener Zeit verschickt.
Anmeldeschluss: Sonntag, 3. August 2025
