Die Suche nach dem Sinn des Lebens liegt im Wesen des Menschen. Lange Zeit stützte er sich auf die Pfeiler Glauben und Religion. Doch das Vertrauen auf eine göttliche Ordnung bröckelt seit der Aufklärung und Romantik mehr und mehr. Schon vor rund hundert Jahren verkündete Friedrich Nietzsche den Tod Gottes.
Auf der Grundlage (von Referaten und) gemeinsamer Lektüre sollen einschlägige Texte aus dem 19. und 20. Jahrhundert von Novalis und Jean Paul über Nietzsche und Sartre bis zu Rorty und Lyotard erarbeitet und diskutiert werden. Dabei geht es nicht nur um die Genese und Diagnose vom „Tod Gottes“, sondern auch um Therapievorschläge gegen die damit einhergehende Sinnkrise der Moderne. Führt der „Tod Gottes“ zwangsläufig in den Nihilismus oder zu Surrogaten wie Fortschritt, Weltrevolution, Konsumismus oder Erlebnissucht? Gibt es Auswege aus der Sinnkrise ohne Flucht zu den alten und neuen Göttern unserer Zeit? Wie ist ein sinnvolles Leben in einem Weltall ohne Sinn möglich?
Leitung:
- Dr. Franz Josef Wetz, Institut für Humanwissenschaften, Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd
- Johannes Czaja, Leitender Lektor für Philosophie/Kultur- und Humanwissenschaften, Klett-Cota Verlag Stuttgart
Arbeitssprache:
Deutsch
Teilnahme:
Studierende aller Fachrichtungen
Arbeitsweise / Erwartungen an die Studierenden:
Gemeinsame Textlektüre, (Referate), Arbeitsgruppen. Erwartet wird evtl. die Bereitschaft, ein Referat zu übernehmen.
Reader:
Ein Reader wird vor Beginn der Akademie zur Verfügung gestellt.
Literatur:
*Franz Josef Wetz, Die Kunst der Resignation, dtv: München 2003