Zeit ist alltäglich für uns. Wir planen in Stunden und Minuten und erleben die Zeit in jedem Moment, weil wir ihr gar nicht entkommen können. Zeit ist immer da.
Gleichzeitig ist die Zeit ein schwer fassbares Phänomen. Augustinus schrieb um 400 n. Chr.: „Was ist also die Zeit? Wenn mich niemand darnach fragt, weiss ich es, wenn ich es aber einem, der mich fragt, erklären sollte, weiss ich es nicht.“ (Bekenntnisse, 11. Buch, 14.Kapitel).
Die Lesegruppe hat nicht den Anspruch, das Phänomen der Zeit vollkommen zu verstehen. Aber gerade weil Zeit ein so komplexes und spannendes Thema ist, wollen wir darüber diskutieren, Fragen aufwerfen und Beobachtungen anstellen. Aus verschiedenen Perspektiven versuchen wir uns dem Phänomen zu nähern: Wie erleben wir Zeit? Wie wird Zeit gemessen? Welche unterschiedlichen Zeitvorstellungen gibt es in verschiedenen Kulturen? Wie verändert die Relativitätstheorie das Denken über Zeit? Wie wird Zeit in der Literatur verarbeitet?
Organisation: Sofie Aeschlimann, Nicolas Krattiger
Literaturvorschläge:
- Yves Bossart: Ohne Heute gäbe es morgen kein Gestern. Philosophische Gedankenspiele, München: Heyne, 2017 (Ausschnitte).
- Stephen Hawking: Eine kurze Geschichte der Zeit, Reinbek bei Hamburg: Rowohlt, 2011.
- Hans Lenz: Universalgeschichte der Zeit, Wiesbaden: Marix, 2013.
- Georges Perec: Ein Mann der schläft, Zürich: Diaphanes, 2012.
- Julian Pörksen: Verschwende deine Zeit, Berlin: Alexander, 2013.
- Rüdiger Safranksi: Zeit. Was sie mit uns macht und was wir aus ihr machen, München: Hanser, 2015.
- verschiedene Gedichte oder Literaturausschnitte zum Einstieg in die jeweilige Sitzung
Arbeitssprache: Deutsch
Ort: Universität Bern, Unitobler
Zeitraum: März bis Juni 2020
Anzahl und Frequenz der Sitzungen: 5 Treffen zwischen Anfang März und Anfang Juni 2020, jeweils gegen Abend (die genauen Termine werden mit einem Doodle unter den Teilnehmenden ausgemacht). Das erste Treffen ist eine Einstiegssitzung, an der wir uns dem Thema nähern und festlegen, was wir lesen.
Teilnehmende: Studierende aller Fachrichtungen, max. 10 Personen