Zum sechsten Mal verleiht die Schweizerische Studienstiftung in Zusammenarbeit mit der Bärbel und Paul Geissbühler Stiftung Exzellenzstipendien an herausragende Studierende der MINT-Disziplinen (einschliesslich Humanmedizin).
Diese Stipendien kommen ausgewählten Geförderten der Schweizerischen Studienstiftung zugute, die hervorragende akademische Leistungen vorweisen und das Potenzial zu einer brillanten Zukunft haben, aber über zu wenig Mittel zur Studienfinanzierung verfügen und andere Unterstützungsmöglichkeiten durch familiäre Umfeld oder über kantonale Stipendienstellen bereits ausgeschöpft haben. Dieses Stipendienprogramm wird seit 2018 durch die Bärbel und Paul Geissbühler Stiftung finanziert.
Die Stipendien für 2023/2024 wurden den folgenden Studentinnen und Studenten gewährt:
- Luzia Bühlmann aus Romanshorn (TG), die einen Master in Humanmedizin an der Università della Svizzera Italiana absolviert
- Sven Krattinger aus Düdingen (FR), der einen Bachelor in Maschineningenieurwissenschaften an der ETH Zürich absolviert
- Gaëtan Marchand aus Soubey (JU), der einen Master in Conservation Biology an der Universität Bern absolviert
- Beatrice Stocker aus Zürich (ZH), die einen Master in Humanmedizin an der Universität Zürich absolviert
- Frédéric Urech aus dem Thurgau, der einen Master in Informatik an der Stanford University absolviert
- Aleksandar Žužul aus Kroatien, der einen Bachelor in Humanmedizin an der Universität Zürich absolviert
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Die Stipendiatinnen und Stipendiaten 2023/2024
Luzia Bühlmann
Romanshorn (TG), Master Humanmedizin, Università della Svizzera Italiana
Luzia Bühlmann hat soeben den Bachelor in der vierten Kohorte des neuen Medizinstudienganges an der ETH Zürich mit Auszeichnung abgeschlossen. Sie profitierte dabei von einer vielfältigen, naturwissenschaftlich fundierten Ausbildung an der Schnittstelle zwischen Mensch und Technologie. Im Herbstsemester beginnt die 22-Jährige nun ihr Masterstudium in Humanmedizin an der Università della Svizzera Italiana.
Aufgewachsen ist Luzia Bühlmann in Romanshorn im Kanton Thurgau. Ebendort besuchte sie das Gymnasium als Teil einer englischsprachigen Immersionsklasse mit Spanisch als Schwerpunkt- und Lateinisch als Freifach. Ein Schuljahr verbrachte sie zudem im Austausch in Kroatien. Der Entscheid für das Humanmedizinstudium fiel dann aufgrund der Faszination um die detaillierte Funktionsweise des menschlichen Körpers vom makroskopischen bis hin zum subzellularen Level.
Künftig kann sich Luzia Bühlmann eine Tätigkeit als Ärztin oder Wissenschaftlerin vorstellen.Aufgrund ihres Interesses am Ergründen von Neuem und Unbekanntem reizt sie eine Karriere in der Wissenschaft besonders. Einen ersten Einblick in dieses Berufsfeld erhielt sie bereits während eines Praktikums am Institut für biomedizinische Forschung (IRB) in Bellinzona. Neben ihren akademischen Engagements ist Luzia Bühlmann in ihrer freien Zeit aktiv als Bratschistin im Jugendorchester Thurgau.
Sven Krattinger
Düdingen (FR), Bachelor Maschineningenieurwissenschaften, ETH Zürich
Sven Krattinger studiert derzeit im Bachelor Maschinenbau an der ETH Zürich, um sich in “Management, Technology and Economics” zu spezialisieren. Seine innere Flamme brennt für Start-Ups und Politik: Schon im Gymnasium gründete er mit «frisi» ein Unternehmen, welches von Young Enterprise Switzerland (YES) zur «National Company of the Year» gekürt wurde. Gemeinsam mit seinem Team durfte er deshalb 2019 den hausgemachten Sirup «frisi» an Messen in Riga und Lille vorstellen. Derzeit ist 22-jährige für YES als Programme Manager in der Region Aargau tätig und fördert mit seiner Arbeit das Unternehmertum unter den Lernenden an Gymnasien und Berufsschulen.
In seiner Heimatgemeinde Düdingen (FR) hält er für die Junge Liste Düdingen Einsitz im Generalrat. Die Teilnahme der regionalen Jugend am politischen Prozess ist Sven Krattinger eine Herzensangelegenheit, weshalb er Vorstandsmitglied im Verein «Jugend und Politik Sense» ist. Dieser setzt sich mit verschiedenen Projekten für die aktive politische Meinungsbildung und Mitsprache der Jugend im deutschsprachigen Freiburg ein.
Als junger Gestalter mit grossen Träumen im Startup- und Politikbereich muss und darf er sich immer wieder beweisen. Sein langfristiger Traum ist die Gründung eines Startups im Technologiebereich und dafür will er auch die Extrameile gehen. Das Geissbühler-Stipendium ermöglicht ihm, sich die dafür nötige Zeit zu nehmen und wichtige Weiterbildungen zu besuchen.
Gaëtan Marchand
Soubey (JU), Master Conservation Biology, Universität Bern
Gaëtan Marchand besucht an der Universität Bern einen Masterlehrgang für Conservation Biology. Seine Begeisterung für die Natur zeigt sich nicht nur in seinem Studium, sondern auch in seinen Engagements: Der 22-Jährige ist Gemeinderat in seiner Heimatgemeinde Montfaucon im Jura und Mitglied des kantonalen Partei-Komitees der Grünen. Im Herbst kandidiert er für den Nationalrat.
Gaëtan Marchand hat immer im Dorf Montfaucon im Kanton Jura gelebt. Er absolvierte die Matura in der Kantonsschule von Porrentruy zweisprachig deutsch-französisch mit dem Schwerpunktfach Biologie und Chemie. Danach studierte er an der Universität Basel Biologie, wobei er sich auf Tier- und Pflanzenökologie spezialisierte, und erhielt seinen Bachelorabschluss.
Nach seinem Studium will er seine Fähigkeiten in den Dienst des Naturschutzes stellen und in diesem Bereich arbeiten. Mit seinem Gemeindemandat versucht er, nachhaltige Entwicklungsprojekte durchzuführen und selbstverständlich den Naturschutz zu stärken. Als eines seiner jüngsten Projekte wurde eine natürliche Blumenwiese mit 2000 m2 im Dorf angelegt. Gaëtan Marchand ist zudem Mitglied des Ausschusses einer Naturschutzorganisation in seiner Region. In seiner Freizeit geht er gerne joggen oder langlaufen.
Beatrice Stocker
Zürich (ZH), Master Humanmedizin, Universität Zürich
Beatrice Stocker studiert im Master Humanmedizin an der Universität Zürich. Daneben ist sie derzeit im Praktikum als Pflegeassistentin auf dem Wochenbett im Spital Zollikerberg tätig. Zuvor absolvierte die 27-Jährige unter anderem Praktika in einer Hausarztpraxis, bei Swissmedic und in einem Gesundheitszentrum für das Alter. Ihre Leidenschaft gilt dem direkten Kontakt mit Patienten und Patientinnen, zudem schätzt sie die praktische Erfahrung.
Beatrice Stocker ist in Deutschland geboren und in Brasilien aufgewachsen. Sie besuchte eine deutsche Schule in Sao Paulo und nach dem Abitur absolvierte sie dort Praktika in der Gynökologie und in der Neonatologie. Dies gab Ihr einen Einblick in die teils prekäre Gesundheitsversorgung in Brasilien und prägte ihren Wunsch, die Gesundheit von Patienten und Patientinnen zu verbessern.
Den ersten Bachelor absolvierte Beatrice Stocker in Biomedizin an der Universität Zürich. Danach war sie ein Jahr lang als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich der Arbeits- und Umweltmedizin der Universität tätig. Sie befasste sich mit der Analyse von Lungenstaubdaten und hat zu diesem Thema zwei wissenschaftliche Manuskripte verfasst. Ihren zweiten Bachelor wird sie im Herbst 2023 in Humanmedizin abschliessen, ebenfalls an der Universität Zürich.
Neben ihrer aktuellen Arbeit im Spital Zollikerberg freut sich Beatrice darauf, im Rahmen Ihrer Masterarbeit wieder wissenschaftlich tätig zu sein. Hierbei hilft ihr die finanzielle Unterstützung der Geissbühler-Stiftung. Nach Ihrer Ausbildung will Sie sich für eine bessere globale Gesundheitsversorgung und die Rechte von Patientinnen und Patienten einsetzen.
Frédéric Urech
Thurgau, Master Informatik, Stanford University
Frédéric Urech absolviert im kommenden Jahr einen Master in Informatik in Stanford, Kalifornien. Er interessierte sich schon in der Schulzeit für gesellschaftliche Themen und engagierte sich als Co-Präsident der Jugendsession, um die politische Teilhabe von Jugendlichen in der Schweiz zu stärken. Später beteiligte er sich am Aufbau einer Jungpartei.
Danach zog es Frédéric Urech aus seiner Thurgauer Heimat nach Stanford, um im Herzen des Silicon Valley einen Bachelor der Volkswirtschaftslehre zu absolvieren und die amerikanische Innovationskraft – mit all ihren Vorzügen und Schwächen – besser zu verstehen. Während des Studiums engagierte er sich u.a. als Präsident der Stanford European Association, forschte zum Schutz europäischer Infrastruktur vor Cyber-Angriffen, und arbeitete für mehrere Tech-Startups.
Während seiner Zeit in den USA machte sich Frédéric Urech zunehmend Sorgen um den Einfluss von Social Media auf die Demokratie. Denn Technologie beeinträchtigt unsere Fähigkeit, uns als Gesellschaft in wichtigen Fragen einig zu werden. Algorithmen entwickeln sich viel schneller weiter als die menschliche Kognition; sie machen uns süchtig, und verbreiten vermehrt Propaganda.
Frédéric Urech plant, sich in einem Master vertieft mit der Interaktion zwischen Menschen und Tech-Plattformen, sowie mit Cyber-Sicherheit auseinanderzusetzen. Er hofft, damit besser zu verstehen, wie man Technologie für echten Fortschritt einsetzt. Ausserhalb des Studiums ist er am Bodensee und im Alpstein am glücklichsten.
Aleksandar Žužul
Kroatien, Bachelor Humanmedizin, Universität Zürich
Aleksandar Žužul studiert im Bachelor Humanmedizin an der Universität Zürich. Neben seinem Vollzeitstudium arbeitete der 23-Jährige bislang in drei Nebenjobs gleichzeitig. Das Geissbühler-Stipendium erlaubt es ihm nun, den Fokus vermehrt auf sein Studium zu legen und in verschiedenen Bereichen der Medizin Praktika zu absolvieren.
Aleksandar Žužul absolvierte die ersten Schuljahre in Kroatien und erwarb danach die Matura an der Kantonsschule Wettingen im Aargau. Sein Ziel war stets an der Universität Zürich oder an der ETH Zürich ein Studium abzuschliessen, was aus finanziellen Gründen ein grosser Kraftakt darstellte und immer noch darstellt.
So finanziert er sein Leben und seine Ausbildung bislang vollständig alleine durch Nebenjobs beispielsweise im Recyclinghof oder als Pflegehelfer in der Nachtschicht eines grossen Schweizer Spitals.
In seiner wenigen Freizeit engagierte Aleksandar Žužul sich bis vor kurzem in einer freiwilligen Feuerwehr, ist Mitglied in einem Schützenverein und aktuell Teil einer generationenübergreifenden Wohngemeinschaft, wo er für eine Seniorin Hilfeleistungen im Garten erbringt.
Über die Schweizerische Studienstiftung
Die Schweizerische Studienstiftung fördert interessierte, engagierte und leistungsstarke Studierende. Politisch neutral und unabhängig setzt sie sich dafür ein, dass junge Menschen die besten Voraussetzungen erhalten, ihren Wissensdurst zu stillen, neue Ideen zu entwickeln und ihren Platz in der Gesellschaft auszufüllen. Die ins Förderprogramm aufgenommenen Studierenden erhalten Zugang zu interdisziplinären Bildungsangeboten, individueller Beratung, finanzieller Unterstützung sowie vielfältigen Vernetzungsmöglichkeiten.
Weitere Informationen: https://www.studienstiftung.ch
Medienkontakt
Marco Büsch, Schweizerische Studienstiftung
Tel.: 044 233 33 11; E-Mail: marco.buesch@studienstiftung.ch
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