Die Schweizerische Studienstiftung vergibt Jahresstipendien für einzigartige Vorhaben exzellenter Studierender. Bei der aktuellen Vergabe wurden elf Studierende ausgewählt. Sie studieren an Lösungen und gehen den Wandel aktiv an – sei es bei KI-Risiken, der Klimakrise oder sozialer Gerechtigkeit.
Die Stipendien für 2023/2024 wurden folgenden Studierenden zugesprochen:
- Eleos Arete Citrini, MPhil in Ethics of AI, Data and Algorithms, Universität Cambridge
- Emma Dettwiler, Master in Conflict Resolution in Divided Societies, King’s College London
- Jonas Friedli, Master in Philosophie, New School for Social Research, New York
- Sina Hasler, Master in «Identities and Cultures of Europe», Trinity College Dublin
- Lou Heinicke, LL.M in Human Rights, LSE London
- Gaël Julmy, LL.M. in Transnationalem Recht, King’s College London
- Francis Krauch, Double Degree «M2M HEC-Yale», Master in Management an der HEC Paris (FR) und Master in Global Business and Society an der Yale University (US)
- Benedikt Schmidt, Master in Health, Technology & Public Policy, UCL London
- Lorenzo Tanzi, Master of Law, University of Cambridge
- Nina Meret Zumbrunn, Doktorat in kognitiver Psychologie, Dublin City University und Trinity College Dublin
Weitere Informationen zum Jahresstipendium: hier.
Die Stipendiatinnen und Stipendiaten 2023/2024
KI-Risiken astronomisch gewaltigen Leids – MPhil in Ethics of AI, Data and Algorithms, Universität Cambridge
Künstliche Intelligenz birgt kaum erforschte s-risks – kurz für suffering risks: Risiken von menschheitsgeschichtlich bisher beispiellosem, astronomisch gewaltigem Leid. Wie könnte es etwa zu einem stabilen, weltumspannenden, totalitären Überwachungs- und Terrorstaat kommen? Oder, mit Parallelen zu Sklaverei und Massentierhaltung, zu einer Weltwirtschaft basierend auf unvorstellbar vielen zwar produktiven, aber leidenden KI-Systemen? Im Rahmen des neuen Masterstudiengangs MPhil in Ethics of AI, Data and Algorithms der Universität Cambridge möchte Eleos Arete Citrini vernachlässigte Fragen erforschen im Schnittfeld von kooperativer KI, Weltall-Governance, philosophy of mind, Entscheidungstheorie sowie Risiken durch ‘böswillige’ Akteure und Grossmacht-Konflikten – und so Pionierarbeit leisten zum noch prä-paradigmatischen KI-Governance-Teilgebiet zur Reduzierung von s-risks.
Über Eleos Arete Citrini
Eleos Arete Citrini, geboren 1996 in Zürich, erlangte 2015 die Maturität an der Kantonsschule Zürich Nord und begann sogleich an der PH Zürich die Ausbildung zur Lehrperson auf Sekundarstufe I. Parallel engagierte sich Eleos beständig auf vielfältige Weise für Menschen und andere Tiere in Not und intensivierte Anfang 2020 die Beschäftigung mit der Philosophie und sozialen Bewegung rund um den Effektiven Altruismus, die darauf fokussiert, wie wir möglichst viel Gutes tun können. Seit vielen Jahren kultiviert Eleos ein brennendes Interesse an Fragen zu Leid, Zukunft und Unsicherheit. Reflexion persönlicher Werte und Fähigkeiten überzeugte Eleos, eine Karriere in Forschung und policy entrepreneurship zu KI-Governance anzustreben und ab 2020 an der Universität Zürich Politikwissenschaft und Philosophie zu studieren. Cambridges einzigartiger MPhil in Ethics of AI, Data and Algorithms bietet Eleos hervorragende Bedingungen für interdisziplinäre Pionierarbeit zu KI-Risiken astronomisch gewaltigen Leids.
Dialog schaffen – Master in Conflict Resolution in Divided Societies, King’s College London
Wie bringt man tief verfeindete Parteien an einen Tisch? Wie schafft man es, Menschen, Gesellschaften oder Staaten, die aufgrund von kulturellen, sprachlichen, religiösen oder ideologischen Gründen in Konflikt stehen, zusammenzubringen? Wie überzeugt man sie von dem gemeinsamen Interesse und Gewinn eines friedlichen Nebeneinanderlebens? Im Master «Conflict Resolution in Divided Societies», welcher im War Departement des Londoner King’s College angeboten wird, wird sich Emma Dettwiler mit Konfliktlösung, Diplomatie, Sicherheitspolitik und Staatenbildung beschäftigen und verschiedene von Konflikten geprägte Regionen der Erde analysieren und studieren.
Über Emma Dettwiler
Emma Dettwiler ist 2001 geboren und in Biel aufgewachsen, wo sie 2020 ihre zweisprachige Maturität am Gymnase Français de Bienne erlangte. Während der Zeit am Gymnasium haben sie ein Austauschjahr in Argentinien sowie die Auseinandersetzung mit ihrer Maturaarbeit, der Organisation einer Model United Nations Konferenz für ihre Schule, für ihre zukünftige Berufswahl geprägt. Von 2020 bis 2023 studierte sie in Genf internationale Beziehungen mit Schwerpunkt in internationaler Geschichte. Der Studiengang erlaubte es ihr unter anderem, ihre Sprachkenntnisse zu erweitern und sich ein Netzwerk im internationalen Genf aufzubauen. Nebst einem Praktikum bei einer NGO und dem Engagement in mehreren Studentenvereinigungen sowie dem regelmässigen Trainieren im lokalen Leichtathletik Club Stade Genève, hat auch ein Austauschsemester in Tel Aviv diese drei Studienjahre sehr bereichert.
Das Verstehen und Eintauchen in andere Kulturen sind Emma Dettwilers Passion und sie hofft mit dem anstehenden Master-Studiengang in London, diese Leidenschaft mit Wissen zu unterfüttern, welches hilft, Frieden zu schaffen und diesen aufrecht zu erhalten.
Alternativen gesucht – Master in Philosophie, New School for Social Research, New York
Der Studiengang ist der Tradition der New School entsprechend darauf ausgerichtet, soziale oder moralische Systeme und Praktiken nicht ‘nur’ zu analysieren, sondern sie zu verändern, indem aufgezeigt wird, wie sie aktuelle soziale und ökonomische Ordnungen stützen und wie emanzipatorische Alternativen, etwa in Bezug zur Klimakrise, zu Rassismus, zu geschlechtlicher Diskriminierung oder ökonomischer Ungerechtigkeit aussehen könnten. In seinem Philosophie-Master beschäftigt sich Jonas Friedli mit Fragen wie: Wer gilt als ‘Mensch’? Gibt es ‘die Natur’? Welchen Einfluss haben Worte und Emotionen auf die Gestaltung von Realität? Und vor allem: Wie kann er das Erlernte verantwortungsvoll in einer gesellschaftlichen Diskussion einsetzen?
Über Jonas Friedli
Jonas Friedli ist 1999 in Bern zur Welt gekommen. Aufgewachsen ist er grösstenteils im Emmental. Seine Matura hat er 2018 abgeschlossen mit dem Schwerpunktfach Spanisch. Von Herbst 2019 bis Sommer 2022 studierte er Politikwissenschaften und Nahoststudien in Basel. In diesem Kontext konnte er erste Lehrerfahrungen sammeln. So haben eine mitstudierende Person und Jonas Friedli einen selber konzipierten Kurs zu «Postkolonialen Perspektiven auf Politikwissenschaft und Nahoststudien» unterrichtet. Mit dem Beginn des Philosophie-Masters erfolgt nun ein Wechsel der Fachrichtung. In Zukunft möchte er die gemachten Erfahrungen und das erworbene Wissen vertiefen und vermitteln, etwa im Rahmen einer Forschungs- und Lehrtätigkeit. In seiner Freizeit widmet sich Jonas Friedli der Pflege verschiedener Sprachen, dem Lesen, und freut sich stets, neue musikalische Genres kennen zu lernen.
Die Macht der Identitäten – Master in «Identities and Cultures of Europe», Trinity College Dublin
Welche Rolle spielen Identitäten in einem Europa, das in den letzten Jahren verstärkt antidemokratische und populistische Entwicklungen verzeichnete, dessen Selbstverständnis nun zusätzlich durch den Angriffskrieg fundamental erschüttert wurde? Und in welchem (virtuellen) Raum entstehen und verändern sich Identitäten im 21. Jahrhundert? Im Master «Identities and Cultures of Europe» am Trinity College in Dublin wird Sina Hasler sich damit auseinandersetzen, was Europa historisch, politisch und kulturell ausmacht. Dies erlaubt ihr, an ihre Bachelorarbeit anzuknüpfen und die Rolle von Online-Plattformen für die öffentliche Aushandlung von Identitäten zu untersuchen.
Über Sina Hasler
Sina Hasler ist 1998 geboren und wuchs im ländlichen Hinterthurgau auf. Sie absolvierte ihre Matura in Wil mit einem Sprachaufenthalt in Morges (VD) und England. Nebenbei sammelte sie Erfahrungen im Lokaljournalismus und als Radioredakteurin. Ihr Bachelorstudium in Kommunikationswissenschaft und Geschichte absolvierte sie im zweisprachigen Fribourg. Dort engagierte sie sich beim Studierendenmagazin und beim Verein UNA – Refugees meet Students. Nach ihrem Abschluss zog es sie nach Bern, wo sie das Gelernte in der Praxis verfestigte und während zwei Jahren in der Kommunikationsagentur «Krauthammer & Partner» an vielfältigen Projekten mit Schwerpunkt Kinderschutz mitarbeitete. In den kreativen Fluss kommt sie beim Schreiben und beim Musik machen mit ihrer Band bestehend aus Freundinnen.
Effektive internationale Gerechtigkeit – LL.M in Human Rights, LSE London
Worin bestehen die inhärenten Zusammenhänge zwischen Entwicklung, Armut und Menschenrechtsverletzungen? Wie kann dem derzeitigen Paradigma entgegengewirkt werden, bei dem massgeblich die Reichsten von der Wirtschaft profitieren und gleichzeitig die Menschenrechte der am stärksten Benachteiligten übergangen werden? Lou Heinicke wird sich mit den verschiedenen Formen dieser Interdependenz im Rahmen ihres Masterstudiums im Bereich Menschenrechte an der London School of Economics and Political Science (LSE) genauer auseinandersetzen. Ihre Kurse werden unter anderem die internationale Strafjustiz und die Auswirkungen der Klimakrise auf die Grundbedürfnisse gefährdeter Bevölkerungsgruppen thematisieren. Das interdisziplinäre und innovative akademische Programm der LSE schafft ideale Voraussetzungen für eine Ausbildung, die sich mit der Frage befasst, wie das Völkerrecht effektiver und gerechter gestaltet werden kann.
Über Lou Heinicke
Lou Heinicke wurde 2001 in der Schweiz geboren und schloss 2017 ihre zweisprachige deutsch-französische Matura am Gymnasium in Nyon ab. Bereits in jungen Jahren engagierte sich Lou für humanitäre Aktionen, organisierte Spendensammlungen für Katastrophenopfer, unterrichtete Flüchtlinge und nahm an einem humanitären Projekt in Vietnam teil. Nicht zuletzt aufgrund ihres ausgeprägten Interesses für Menschenrechte übernahm sie den Vorsitz der Amnesty-International-Fachgruppe der Universität Freiburg. In dieser Position organisiert sie Seminare und Kampagnen, um das Bewusstsein für aktuelle Themen im Zusammenhang mit Menschenrechtsverletzungen in der Schweiz und international zu schärfen. Zusätzlich zu ihrem zweisprachigen Bachelor in Rechtswissenschaften an der Universität Freiburg bildete sich Lou durch Praktika weiter, wobei der Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen und eine Anwaltskanzlei, die u. a. auf Arbeitnehmerrecht und Migrationsrecht spezialisiert ist, besonders hervorzuheben sind. Lou wird ihre juristische Ausbildung in einem kreativen und dynamischen Umfeld fortsetzen, indem sie an der LSE ihren Schwerpunkt auf den Bereich Menschenrechte und internationale Justiz legt.
Schiedsverfahren und Konfliktlösung – LL.M. in Transnationalem Recht, King’s College London
Angesichts der aktuellen und noch bevorstehenden Herausforderungen suchen Staaten nach Möglichkeiten, ihre Interessen um jeden Preis zu wahren – manchmal sogar auf Kosten anderer Staaten. Dies kann zu Konflikten führen, die den Weltfrieden destabilisieren oder sogar gefährden. Um die gewaltsame Beilegung von Konflikten zu verhindern, braucht es eine rechtliche Lösung. Anstatt Staaten durch internationale Gerichte zu verurteilen, greift die souveräne Staatengemeinschaft in der Regel auf die internationale Schiedsgerichtsbarkeit zurück. Im Rahmen seines Masterstudiums wird Gaël Julmy den Mechanismus des Schiedsverfahrens analysieren und wie es bei der Lösung zwischenstaatlicher Konflikte – insbesondere bei Migrations- und Klimaphänomenen – angewendet werden kann.
Über Gaël Julmy
Gaël Julmy wurde 1998 geboren und wuchs im Kanton Neuenburg auf. Dort absolvierte er seine gymnasiale, deutsch-französische Matura mit dem Schwerpunkt Wirtschaft und Recht. Im September 2018 schrieb er sich an der Universität Neuenburg für ein Bachelorstudium im Bereich Rechtswissenschaften ein. Parallel zu seinem Studium arbeitet er ausserdem als studentischer Mitarbeiter am Lehrstuhl für Zivilrecht und Internationales Privatrecht. Um seinem Wunsch nachzugehen, die an der Universität erlernte Theorie in die Praxis umsetzen, absolvierte Gaël Julmy nach seinem Bachelorabschluss verschiedene Praktika in Anwaltskanzleien in Genf und Zürich sowie ein akademisches Praktikum bei der Schweizer Mission bei der NATO in Brüssel. Seine Leidenschaft für internationale Beziehungen und zwischenstaatliche Konfliktlösungen bewog ihn schliesslich im Jahr 2022 zu einem Doppelmaster in internationalem und europäischem Recht an der Universität Neuenburg und dem King’s College in London.
Unternehmen als Triebkräfte des Wandels – Double Degree «M2M HEC-Yale», Master in Management an der HEC Paris (FR) und Master in Global Business and Society an der Yale University (US)
Unternehmen spielen eine entscheidende Rolle bei der Bewältigung von Herausforderungen wie der Klimakrise. Sie können durch Beharren den Status quo aufrechterhalten. Sie können aber auch den Wandel vorantreiben, indem sie ihre Aktivitäten klimaneutral umgestalten oder neue Technologien hervorbringen. Ein solcher Wandel erfordert jedoch auch eine unterstützende Finanzwirtschaft und einen geeigneten regulatorischen Rahmen. Ausserdem müssen die Auswirkungen auf die Gesellschaft berücksichtigt werden, um einen gerechten Wandel zu ermöglichen. Das Masterstudium der HEC Paris (FR) und der Yale University (US) an der Schnittstelle von Wirtschaft und Gesellschaft bietet Francis Krauch die Möglichkeit, diese Rolle von Unternehmen und Finanzen als Katalysatoren des Wandels sowie deren Auswirkungen auf die Gesellschaft zu erforschen.
Über Francis Krauch
Francis Krauch, geboren 2000, wuchs in New York in einer deutsch-schweizerischen Familie auf. Sein Interesse für Unternehmertum und der Bezug zu Europa führten ihn nach dem Abschluss der High School in die Schweiz, wo er an der Universität St. Gallen einen Bachelor in Betriebswirtschaftslehre absolvierte. Dort vertiefte er sich in Data Science und Unternehmertum, was ihn motivierte, nach Silicon Valley zu reisen, wo er 2019 ein Austauschsemester an der UC Berkeley verbrachte und danach für eine Venture Capital Firma in San Francisco arbeitete. Diese Erfahrung zeigte ihm das Potenzial von Startups und der Finanzwirtschaft als mögliche Katalysatoren des Wandels. Sein Interesse, die breiteren Zusammenhänge zwischen Wirtschaft und Gesellschaft zu verstehen, führte ihn am Ende seines Bachelorstudiums nach Paris an die Sciences Po, um Politik und Soziologie zu studieren. Im Masterstudium möchte er diese interdisziplinäre Ausrichtung fortsetzen, um unter anderem die Rolle von Unternehmen im notwendigen gesellschaftlichen Wandel hin zu einer nachhaltigen Zukunft tiefer zu verstehen.
Unterschiede gemeinsam pflegen: Wissenschaft und Politik im Dialog
– Master in Health, Technology & Public Policy, UCL London
Gesellschaft und Politik geben normative Ziele vor, geprägt von Werten und Überzeugungen. Die Wissenschaften bieten Orientierung bei der Frage nach dem «wie». Welche ethischen, sozialen und ökonomischen Implikationen zeitigen verschiedene Regulierungen? Wie gelingt Kommunikation auf Augenhöhe zwischen Wissenschaften und Politik? Im Master-Studiengang «Health, Technology & Public Policy» am University College London legt Benedikt Schmidt seinen Fokus auf die Rolle der Wissenschaften und der öffentlichen Verwaltung bei der politischen Einbettung von Gesundheitstechnologien, seien es Impfstoffe, Wearables oder Anwendungen von sogenannt künstlich intelligenten Systemen. Durch Dialog und Vermittlung will er die zahlreichen Schnittstellen zwischen Disziplinen und Institutionen beackern und das gegenseitige Verständnis stärken.
Über Benedikt Schmidt
Benedikt Schmidt, geboren 1995, wuchs in Brig (VS) auf und verbrachte dort seine Schulzeit. Vielfältig interessiert und wenig willens, seine Neugier in einem Studienfach zu kanalisieren, erlangte er Bachelor-Abschlüsse in Humanmedizin, Philosophie und Mathematik der Universität Basel. Als er die hochgradig unterschiedlichen Gesetze und Sprachen dieser Welten ansatzweise zu verstehen begann, entdeckte er das Potential im Austausch zwischen Disziplinen und Institutionen. Um diese wilden Wasser zu navigieren und begünstigt durch sein Faible für politische Diskurse und die Rolle der Wissenschaften darin, bestieg er den aufstrebenden (Think-)Tanker Reatch als Mitglied der Pizza, Philosophy & Science Crew. Mit Begeisterung vernetzt er seither schweizweit Wissenschaften, Gesellschaft und Politik sowie motivierte junge Menschen. Aufgrund dieser wertvollen Erfahrungen, gesellschaftlichen Grossereignissen wie der Corona-Pandemie und seines wachsenden Glaubens an den demokratischen Dialog strebt er nun eine Karriere an der Schnittstelle von Wissenschaft, Gesellschaft und Politik mit Fokus auf Gesundheitsthemen an.
Die bescheidene Norm – Master of Law, University of Cambridge
Die Fragmentierung und Unübersichtlichkeit des Völkerrechts lassen dieses Rechtsgebiet manchmal wirkungslos erscheinen. Jüngere Konflikte in Osteuropa und im Nahen Osten sind beispielhaft in diesem Sinne. Trotz seiner grundsätzlichen Nichtdurchsetzbarkeit kann die ruhige Kraft des internationalen Rechts aber gerade in Zeiten internationaler Unordnung am meisten wahrgenommen werden. Durch welche Mechanismen genau diese Wirkung ausgeübt und wie sie maximiert werden kann, wird Lorenzo Tanzi im Rahmen eines Masters in Rechtswissenschaften (Master of Law) an der Universität Cambridge erforschen. Dabei wird er für ein Jahr das an den Schweizer Hochschulen erlernte Paradigma des kontinentaleuropäischen Rechts aufgeben und die Disziplin aus der Perspektive der englischen Rechtswissenschaft untersuchen.
Über Lorenzo Tanzi
Lorenzo Tanzi ist 1998 geboren und wuchs in Mendrisio (TI) auf, wo er die Matura mit Schwerpunkt Altgriechisch absolviert hat. Nach einem Zwischenjahr zog er nach St. Gallen für das Studium der Internationalen Beziehungen sowie der Rechtswissenschaften. Das internationale Recht als Schnittstelle zwischen diesen zwei Studienrichtungen lernte er sehr früh zu schätzen. Durch sein Engagement in dem universitären Debattierklub und die Teilnahme an unterschiedlichen Moot Courts konnte er seine akademische Leidenschaft noch weiter aufbauen. Zusätzlich interessiert sich Lorenzo für das vergleichende Recht, welches er im Rahmen eines Austauschsemesters in Hongkong pflegen konnte. Das in Aussicht gestellte, angelsächsisch geprägte Studium des Völkerrechts an der Universität Cambridge stellt in dieser Hinsicht eine natürliche Entwicklung dar. Neben der Universität durfte Lorenzo in den Jahren 2020 bis 2022 als Binding-Botschafter und -Stipendiat die Vielsprachigkeit und den interkulturellen Dialog in der Schweiz fördern.
Demenz bekämpfen – Doktorat in kognitiver Psychologie, Dublin City University und Trinity College Dublin
Demenz ist eine der schwerwiegendsten medizinischen, psychologischen und sozioökonomischen Belastungen für die Gesellschaft. Obwohl pharmazeutische Interventionen dazu beitragen können, die Auswirkungen demenzbedingter kognitiver Beeinträchtigungen zu lindern, stellen präventive Strategien den effektivsten medizinischen Ansatz dar. Es existiert jedoch derzeit keine Methode zur Früherkennung kognitiver Auswirkungen der Demenz. Ziel des PhD-Programms von Nina Meret Zumbrunn ist es daher, die Eignung eines simplen Messverfahrens für die Früherkennung und Prävention von Demenz zu testen. Dies geschieht anhand der sogenannten multisensorischen Integration, also der Art und Weise, wie das Gehirn Informationen aus den verschiedenen Sinnesorganen kombiniert.
Über Nina Meret Zumbrunn
Nina Meret Zumbrunn ist 1999 geboren und wuchs in Obergerlafingen (SO) auf. Nach dem Erhalt der gymnasialen Maturität an der Kantonsschule Solothurn zog sie nach Dublin, um ihren Bachelor in Psychologie an der Dublin City University zu absolvieren. Während ihres Studiums entwickelte sie starkes Interesse an Neurowissenschaften und spezifisch an kognitiver Psychologie. Dieses Interesse konnte sie dank mehreren Stipendien und Praktika über die Jahre vertiefen. Eine besondere Faszination üben dabei neue Methoden in der kognitiven Psychologie aus, welche nicht nur erklären, wie das Gehirn die Basis für unser Verhalten bildet, sondern auch einen greifbaren, positiven Effekt auf das Leben vieler Menschen und das Gesundheitswesen haben können.
Über die Schweizerische Studienstiftung
Die Schweizerische Studienstiftung fördert interessierte, engagierte und leistungsstarke Studierende. Politisch neutral und unabhängig setzt sie sich dafür ein, dass junge Menschen die besten Voraussetzungen erhalten, ihren Wissensdurst zu stillen, neue Ideen zu entwickeln und ihren Platz in der Gesellschaft auszufüllen. Die ins Förderprogramm aufgenommenen Studierenden erhalten Zugang zu interdisziplinären Bildungsangeboten, individueller Beratung, finanzieller Unterstützung sowie vielfältigen Vernetzungsmöglichkeiten.
Medienkontakt
Marco Büsch, Schweizerische Studienstiftung
E-Mail: marco.buesch@studienstiftung.ch
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