Die Schweizerische Studienstiftung vergibt Jahresstipendien für einzigartige Vorhaben exzellenter Studierender. Bei der aktuellen Vergabe wurden zwei Studierende ausgewählt. Sie hinterfragen und arbeiten an Innovationen – sei es in der Kunst oder in der Bildung.
Multiperspektiv erzählen – Bachelor in Photography, Royal Academy of Art Den Haag
Die Welt ist komplex – und das ist oft unbequem. Wie schön wäre es, wir könnten alles in kleine Boxen mit beschrifteten Etiketten einordnen. Gut und schlecht. Richtig und falsch. Salome Erni sucht nach Formen des Erzählens und Vermittelns, die der Multiperspektivität gerecht werden. Sie will polyphone Narrative an der Schnittmenge von Kunst und Journalismus entwickeln. In den nächsten beiden Jahren bis zum Abschluss des Bachelors Photography an der Royal Academy of Art in Den Haag (NL) wird sie sich deshalb vertieft mit dem Dokumentarischen und partizipativen Formaten auseinandersetzen. Ihre Schwerpunkte legt sie dabei auf visuelle Medien, Text und ethisch-politische Fragen des Bildermachens. Das internationale Umfeld der renommierten Hochschule erlaubt Salome Erni, sich mit vielfältigen Perspektiven auseinanderzusetzen und sich europaweit zu vernetzen.
Über Salome Erni

Salome Erni, Bild: Anna Rogneby
Salome Erni wurde 2001 geboren und wuchs im luzernischen Hildisrieden auf, wo sie früh ihre Leidenschaft fürs Vermitteln entdeckte – auch wenn der Begriff dafür noch fehlte. Seit ihrem ersten Praktikum 2020 bei der Luzerner Zeitung arbeitet Salome Erni als freie Journalistin. Diese Erfahrungen fliessen in ihre künstlerische Praxis ein, die sie zunächst an der Hochschule Luzern im Studiengang Camera Arts verfolgte. Nach einem Austauschsemester im Studiengang Photography in Den Haag entschied sie sich, die Hochschule zu wechseln und ihren Bachelor in den Niederlanden fortzusetzen. Geleitet von ihrer Neugier, drehen sich Salome Ernis Projekte um Zugehörigkeiten, historisch-politische Narrative und Zukunftsperspektiven.
Sie ist unter anderem Teil des Editorial-Teams des europäischen Fotografie-Netzwerks Fotobus Society, wirkt in der Redaktion des Wissenschafts-Think Tanks Reatch mit und engagiert sich für jungen Journalismus. Salome Erni sieht ihre Zukunft im Recherchieren, Einordnen, Hinterfragen und transmedialen Erzählen. Sie ist überzeugt, dass es gegenseitiges Verständnis braucht, um aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen zu überwinden.
Die Bildungswelt mit KI verändern – Master in Statistical Science, University of Oxford
Die jüngsten Entwicklungen künstlicher Intelligenz (KI) haben eine dramatische Beschleunigung erfahren und wir spüren bereits deutlich ihre Auswirkungen im Alltag. Dies wirft kritische Fragen zum digitalen Wandel des vergangenen Jahrzehnts auf, insbesondere im Hinblick auf seine Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt und das Bildungssystem. Besteht die Gefahr, dass Lehrkräfte durch Roboter ersetzt und Menschen durch die Technologie verdrängt werden? Diese drängenden Fragen treiben Frensi Zejnullahu an, einen Master in Statistical Science zu absolvieren. In diesem Programm erforscht er modernste Bereiche der statistischen Analyse und der künstlichen Intelligenz, um die dynamische Beziehung zwischen Technologie und Bildung aufzudecken.
Über Frensi Zejnullahu

Frensi Zejnullahu, Bild: Admir Sella
Frensi Zejnullahu ist 1997 geboren und in Zofingen aufgewachsen, wo er 2016 seine Lehre als Automatiker EFZ abschloss. Nach seiner Berufslehre absolvierte er die technische Matura und leistete seinen Dienst in der Schweizer Armee als Durchdiener, bevor er im Jahr 2019 sein Studium als Wirtschaftsingenieur an der ZHAW Winterthur begann. Sein Studium umfasste ein breites Spektrum an Themen, von den Grundlagen der Mathematik bis zum maschinellen Lernen. Während seines Studiums gründete er mit zwei Studienkollegen das MedTech-Start-up Paton mit dem Ziel, die Kommunikation zwischen Patient:innen und Pflegepersonal in Spitälern zu verbessern.
Nach einem Auslandaufenthalt in North Carolina und einem Zwischenjahr an der ETH Zürich änderte sich seine Perspektive auf die Hochschulbildung grundlegend. Diese Perspektiven will Frensi Zejnullahu in seinem Masterstudium in England weiter verfeinern und mit seiner technischen Expertise sowie pädagogischen Erfahrungen das Bildungssystem aktiv mitgestalten. Der 26–Jährige ist der Überzeugung, dass die Integration neuester Innovationen in Bildungseinrichtungen das Studieren, wie wir es kennen, grundlegend verändern wird.
Über die Schweizerische Studienstiftung
Die Schweizerische Studienstiftung fördert interessierte, engagierte und leistungsstarke Studierende. Politisch neutral und unabhängig setzt sie sich dafür ein, dass junge Menschen die besten Voraussetzungen erhalten, ihren Wissensdurst zu stillen, neue Ideen zu entwickeln und ihren Platz in der Gesellschaft auszufüllen. Die ins Förderprogramm aufgenommenen Studierenden erhalten Zugang zu interdisziplinären Bildungsangeboten, individueller Beratung, finanzieller Unterstützung sowie vielfältigen Vernetzungsmöglichkeiten.
Medienkontakt
Marco Büsch, Schweizerische Studienstiftung
E-Mail: marco.buesch@studienstiftung.ch
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